Kuba: „Wenn ich wirklich sterbe, wird es niemand glauben“
|Die Kubaner trauern: Fidel Castro ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Dies teilte Raúl Castro, Präsident Kubas und Bruder des Verstorbenen, am Freitagabend im staatlichen Fernsehen der kubanischen Bevölkerung und der Weltöffentlichkeit mit. Auf eigenen Wunsch soll seine Leiche verbrannt werden. Seit 1959 hatte Fidel Castro die Geschicke Kubas gelenkt. Vor zehn Jahren übergab er nach schwerer Krankheit die Regierungsgeschäfte an seinen Bruder. Trotz seines Rückzugs aus der Öffentlichkeit kam der Tod des Revolutionsführers für die Kubaner unverhofft. Es liegt in der Natur des Lebenswerkes von Fidel Castro, dass seine charismatische Persönlichkeit polarisiert hat: In Washington, Miami und anderswo wurde er dafür gehasst, dass er den einfachen Kubanern ihre Menschenwürde zurückgegeben und die Insel dem Zugriff der USA entzogen hat. Aus demselben Grund wird er von der Mehrheit seines Volkes verehrt. In der internationalen Arena hatten jene Völker und Staatsmänner, die sich gegen Kolonialismus, Ausplünderung und Willkür zur Wehr setzen mussten, in Fidel Castro einen verlässlichen Verbündeten. Dieser wird nun fehlen. Auch wenn das Ableben einer solchen historischen Persönlichkeit immer eine tiefe Lücke hinterlässt, bleibt Fidel Castros revolutionäres Erbe eine Quelle der Zuversicht, dass eine andere Welt möglich ist. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, pg)