Lateinamerika: Nach wie vor Region mit der größten Gewalt
|In den meisten Ländern Lateinamerikas hat die Gewalt weiter zugenommen. Im zweiten Jahr in Folge steht Jamaika – gemessen an der Bevölkerung – in der weltweiten Liste der Ermordeten an der Spitze. 2021 betrug die Rate 49,4 je 100.000 Einwohner. Auf den folgenden Plätzen liegen Venezuela (40,9), Honduras (38,6), Trinidad und Tobago (32), Belize (29), Kolumbien (26,8), Mexiko (26), Puerto Rico (19,3), Brasilien (18,5), El Salvador (17,6) und Guatemala (16,6). Die niedrigsten Mordraten weisen Nicaragua (5,7), Peru (4,3) und Chile (3,6) auf. Von Bolivien und Argentinien liegen keine entsprechenden Angaben vor. Auch das Ranking der 50 gewalttätigsten Städte der Welt – alle mit mehr als 30 Mordopfern je 100.000 Einwohner – wurde 2021 klar von Lateinamerika dominiert. Allein 39 von liegen in der Region: 18 in Mexiko, 11 in Brasilien, vier in Kolumbien und zwei in Honduras. Außerdem zählen die Hauptstädte von Haiti, Jamaika und Puerto Rico sowie die ecuadorianische Hafenstadt Guayaquil zu dieser Gruppe. In Mexiko liegen nicht nur die meisten dieser Städte, sondern auch jene acht mit der höchsten Mordrate. Ihnen folgen St. Louis (USA), Kingston (Jamaika) und Kapstadt (Südafrika) auf den Plätzen 9 bis 11. Zu den 50 gewalttätigsten Städten der Welt gehören neben sieben US-Städten auch vier in Südafrika, das 2020 auf eine Mordrate von 33 kam. In Mexiko entfiel die Hälfte der mehr als 33.000 Mordopfer des Jahres 2021 auf sechs Bundesstaaten. Die Zahl der Frauen, die in Mexiko wegen ihres Geschlechts ermordet wurden, schnellte von 427 (2015) auf 1.004 im vergangenen Jahr empor. Besorgniserregend ist ebenfalls die hohe Zahl der Verschwundenen, die 9.473 Menschen umfasst. Alles in allem bildet der südliche Nachbar der USA damit das Epizentrum der Gewalt in Lateinamerika. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_mceniza)