Der nachfolgende Beitrag beleuchtet die Situation in Honduras nach dem 29. November 2009. An diesem Tag hielt das Putschregime „Wahlen“ ab, über die auch die deutsche Presse kurz berichtet hat. Seither herrscht Ruhe im Blätterwald. Die Stille um das zentralamerikanische Land suggeriert die Rückkehr zur Normalität. Die Realität ist jedoch eine andere. Der Autorin, die sich hier zu ihrem eigenen Schutz hinter dem Pseudonym „Luna“ verbirgt, ist es gelungen, auf der Basis zahlreicher Interviews (im Text kursiv), die alle in Honduras selbst geführt worden sind, ein authentisches Bild von der aktuellen Situation zu zeichnen. Ihr ausführlicher Beitrag, der aus Gründen der besseren Lesbarkeit von der Redaktion in drei Teile aufgegliedert worden ist, macht deutlich, dass die seit Monaten andauernde Krise keineswegs beendet ist, wie es die Putschisten und ihre offenen wie heimlichen Unterstützer die Öffentlichkeit glauben machen wollen. Die Bedingungen, unter denen die „Wahlen“ stattgefunden haben, sind alles andere als demokratisch. Auch die vermeintlich hohe Wahlbeteiligung, die die Schlagzeilen bereits am Tag danach beherrscht hat, erweist sich aus heutiger Sicht als Fälschung. Noch schwerer ins Gewicht fällt der Umstand, dass über den tagtäglichen, opferreichen Widerstand der Honduraner ein Mantel des Schweigens gebreitet wird. Mit der Veröffentlichung dieser dreiteiligen Artikelfolge will der QUETZAL seinen Beitrag leisten, dass kein Schweigen über Honduras herrscht. Der Leser wird sich selbst eine Meinung bilden können, ob die neue Situation, die von allen Beteiligten zur Umgruppierung ihrer Kräfte genutzt wird und auch deshalb in ihrem Ausgang offen ist, nicht eher als Stille vor dem Sturm zu charakterisieren ist. Wir wünschen allen Lesern eine Erkenntnis steigernde Lektüre und hoffen auf eine umfassende Verbreitung der hier vermittelten Informationen: Geben wir der Stille eine Stimme!
Die Redaktion
P.S. Eine kleine Denkaufgabe für den phantasiebegabten Leser: Stell dir vor, all das, was du liest, wäre nicht in Honduras, sondern in Venezuela oder Kuba oder Bolivien passiert …