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Politik und Kultur in Lateinamerika

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Parteien in Chile

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Partido Demócrata Cristiano (PDC)

Die Partei wurde formal 1957 gegründet. Ihre Wurzeln reichen aber in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts, als der Jugendflügel der Konservativen Partei, die Falange Conservativa, sich unter dem Eindruck der römisch-katholischen Sozial lehre und des französischen Philosophen Maritain von der Mutterpartei abspaltete. 1964 stellte die Partei mit Eduardo Frei Montalva erstmals den Präsidenten Chiles, der für einen „dritten Weg“ zwischen Marxismus und Kapitalismus angetreten war. Dieser „dritte Weg“ sollte sich durch eine Art kommunitären Sozialismus und Arbeiter-Selbstverwaltung auszeichnen. Bei den Präsidentschaftswahlen von 1970, die Salvdor Allende für sich entschied, kam der PDC-Kandidat Radomiro Tomic Romero nur auf den dritten Rang. Unter der Regierung der Unidad Popular driftete die Parteispitze nach rechts und begrüßte den Militärputsch von 1973 als „unvermeidlich“. Erst mit der Zeit entwickelte sich der PDC zur Oppositionspartei gegen die Diktatur; etwa ab 1980 begann er im Lager der Opposition eine führende Rolle zu spielen und wurde nach der Absetzung Pinochets zur Partei mit der stärksten Wählerschaft. Ab Oktober 1991 stellt der PDC – über die Koalition „Concertación de los Partidos de la Democracia“ (CPD) – mit Eduardo Frei Tagle den Präsidenten. Der PDC ist alles andere als homogen: Er hat einen rechten (guatones), einen linken (chascones) und einen „zentristischen“ Flügel (renovadores).
Vorsitz: Alejandro Foxley Rioseco.

Partido Comunista de Chile (PCCh)

Die Kommunistische Partei ging aus dem 1912 von E. Recabarren gegründeten Partido Obrero Socialista (POS) hervor und trägt seit 1922 ihren Namen. Ihre wechselvolle Geschichte schließt sowohl mehrfaches Verbot (1948-58; 1973-89) als auch die Regierungsbeteiligung im Rahmen des Linksbündnisses der Unidad Popular (UP) ein. Bis 1973 galt sie als eine der stärksten KP Lateinamerikas. Während der Diktatur Pinochets, der am 11. September 1973 an der Spitze der Armee die UP-Regierung des Sozialisten S. Allende weggeputscht und eine blutige Terrorwelle gegen deren Anhänger entfesselt hatte, trugen die Kommunisten maßgeblich den organisierten Widerstand. Ihr Einfluss ging in dem Maße zurück, wie sich die von ihnen maßgebliche getragene Strategie der „ruptura“, die auch den bewaffneten Kampf einschloss, wirkungslos blieb und statt dessen die Anhänger eines paktierten Übergangs zur Demokratie an Einfluss gewannen. Bei den Wahlen von 1989, die zur Ablösung der Diktatur führten, errangen die im PAIS (Partido Amplio de Izquierda Socialista) gemeinsam mit anderen Linken zusammengeschlossenen Kommunisten nur 1,7%. Trotz Steigerung ihrer Stimmenzahl (auf ca. 5%) sind sie aus wahlrechtlichen Gründen nicht im Parlament vertreten und auch von ihrer ursprünglichen parlamentarischen Stärke (1969: 14,7%) weit entfernt. Ihr tatsächlicher Einfluss in der Volksund Gewerkschaftsbewegung ist jedoch größer, als es die Wahlergebnisse vermuten lassen.
Vorsitz: Gladys Marin

Partido Socialista de Chile (PS)

1933 gegründete Partei, die sich seit 1966 als marxistisch verstand und unter der Präsidentschaft des Sozialisten S. Allende (1970-73) neben KP und kleineren Linksparteien im Rahmen der UP an der Regierung beteiligt war. Während der nachfolgenden Diktatur Pinochets spaltete sie sich mehrfach infolge strategischer und ideologischer Auseinandersetzungen. Eine nach wie vor marxistisch orientierte Minderheit unter Führung Almeydas arbeitete nach dem Ende der Diktatur mit Kommunisten und anderen Linkskräften zusammen, während sich die überwiegende Mehrheit der in mehrere Strömungen und Gruppen zerfallenen Sozialisten zunächst der Alianza Democrática (AD) und dann dem Regierungsbündnis der Concertación anschloss. Mitglied des CPD
Vorsitz: Ricardo Nuñez

Partido por la Democracia (PPD)

Als „instrumentelle Partei“ zur Wiedererlangung der Demokratie gegen Ende der Pinochet-Diktatur gegründet, stellt der PPD nach den Christdemokraten die zweitstärkste Kraft im gegenwärtigen Regierungsbündnis (Concertación). Die Partei, in der die Sozialisten führend sind, ist unter den sozialistischen Gruppen die stärkste parlamentarische Kraft.
Vorsitz: Jorge Schaulsohn Brodsky

Alianza Humanista-Verde

1993 von CPD getrennt, um eigenen Kandidaten aufzustellen
Vorsitz: Andres R. Koryzma

Avanzada Nacional

rechtsorientiert
Vorsitz: Alvaro Corvalán

Coalición Movimiento de Acción Popular Unitaria (MAPU)-Izquierda Cristiana (IC)

gegründet 1993
Umwelt- und Indígena-Koalition
Vorsitz: Manfred Max-Neef

Concertación de los Partidos de la Democracia (CPD)

besteht seit 1988
ursprünglich unter der Bezeichnung Comando por el No gegründet, um sich beim Plebiszit vom 5. Oktober 1988 dem Regierungskandidaten entgegenzustellen. Koalition von 16 Oppositionsparteien; Kandidaten bei den Wahlen 1989 und 1993 erfolgreich.

Intransigencia Democrática

gegründet 1985
Mitte-Links-Allianz
Vorsitz: Manuel Sanhueza Cruz

Movimiento Social Cristiano

gegründet 1984 rechtsorientiert
Vorsitz: Juan de Dios Carmona

Partido Democracia Social (PDS)

Vorsitz: Luis Angel Santibáñez

Partido Liberal

Vorsitz: Guillermo Toro Albornoz

Partido Nacional de Democracia Centrista(PNDC)

gegründet 1990
Vorsitz: Julio Durán

Partido Radical

Gegründet 1863
sozial-demokratisch
Vorsitz: Carlos González Márquez

Partido Republicano

gegründet 1983 Mitte-Rechts-Partei
Vorsitz: Gabriel Leon Echaiz

Partido Social Demócrata (PSD)

gegründet 1973
Mitglied des CPD
Vorsitz: Arturo Venegas Gutiérrez

Renovación Nacional

gegründet 1987 als Nachfolger des Partido Nacional
traditionell rechtsorientiert, jetzt modernisiert
Vorsitz: Andres Allamand

Union de Centro-Centro

rechtorientierte Bewegung
Vorsitz: Francisco Javier Errázuriz

Union Demócrata Independiente

gegründet 1989
sozial-konservativ
Vorsitz: Jovino Novoa Vásquez

Union para el Progreso de Chile (UPC)

gegründet 1983
rechte Allianz, integriert Renovación Nacional, Union Demócrata Independiente
und Union de Centro-Centro
Vorsitz: Arturo Alessandri Besa

Union Socialista Popular

gegründet 1993
Vorsitz: Ramón Silva Ulloa

Movimiento de Izquierda Revolucionaria (MIR)

gegründet 1965
linke Bewegung
Die Bewegung versteht sich als revolutionäre Alternative zu Sozialisten und Kommunisten,
mit denen sie jedoch während der Diktatur gemeinsam den Widerstand organisierte
Vorsitz: Andres Pascal Allende

Frente Patriótico Manuel Rodríguez

gegründet 1983
bis 1991 dem bewaffneten Kampf verpflichtet
Vorsitz: Daniel Huerta

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