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Opposition auf der Suche nach geeigneten Kandidaten für Dezemberwahlen

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Lesedauer: 2 Minuten

Die Suche nach geeigneten Gegenkandidaten zu Evo Morales für die Präsidentschaftswahlen im Dezember 2009 verdeutlicht einmal mehr die politische Marginalisierung und Zersplitterung der traditionellen Parteien Boliviens. Die wahrscheinlichsten Alternativen sind die Rückkehr von Ex-Präsident Carlos Mesa auf die politische Bühne oder ein großangelegtes Bündnis der politischen und zivilen Opposition des Tieflandes. Neben Mesa sind auch noch René Joaquino Cabrera, Bürgermeister von Potosí und Führer der Alianza Social, Samuel Doria Medina, Unternehmer, Ex-Mirista und momentaner Vorsitzender der Unidad Nacional sowie Ex-Vizepräsident Víctor Hugo Cárdenas (MNR) im Gespräch. Die politischen Wortführer des Tieflandes wie Rubén Costas, Branko Marinkovic oder Carlos Dabdoub haben eine Teilnahme an den Wahlen bislang verneint. Mögliche Kandidaten für eine breitaufgestellte Opposition sind der in den Wahlen von 2005 unterlegene PODEMOS-Vorsitzende Jorge Quiroga und der Ex-Präfekt von Cochabamba Manfred Reyes Villa. Sehr wahrscheinleich wird auch noch der eine oder andere Namen eines Abgeordneten, Senators oder Präfekten mit ins Spiel gebracht. Die Opposition versucht hinter den Kulissen bereits ein schlagkräftiges Bündnis zu schmieden, welches alle regionalen oppositionellen Kräfte vereint. Vor allem PODEMOS arbeit an einer nationalen Vereinigung ihrer regionalen Ableger von Santa Cruz, Beni und Tarija. Das Fehlen eines geeigneten Kandidaten machen diesen Ambitionen jedoch bisher einen Strich durch die Rechnung. Die dafür verbleibende Zeit von 10 Monaten macht die Angelegenheit nicht gerade einfacher. Die 2006 und 2008 abgehaltenen Referenden haben außerdem gezeigt, dass das Autonomieprojekt der Opposition keine Unterstützung auf nationaler Ebene findet. Nach einer komfortablen Referendums-Mehrheit für die neue Verfassung im Januar 2009 und der damit von der Regierung angestrebten Neuordnung des Landes, bleibt abzuwarten, mit welchem nationalen Projekt die Opposition im Wahlkampf aufwarten könnte. Ein Antritt bei den Wahlen würde aber immerhin eine endgültige Anerkennung der neuen Verfassung implizieren.


Dieser Beitrag ist Bestandteil unseres Quetzal Bolivien-Tagebuchs: Bolivia en Movimiento Bolivia en Movimiento - Das Quetzal Bolivien-Tagebuch

1 Kommentar

  1. […] etwas mit der neuen Verfassung zu tun hat. Vielleicht habe ich mich deshalb heute so gefreut, im Bolivien Tagebuch darüber zu lesen, wie sich die Opposition auf die Präsidentschaftswahl im kommenden Dezember […]

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