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Comite Cívico pro Santa Cruz wählt neuen Vorsitzenden

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Der bisherige Vizepräsident des Bürgerkomitees von Santa Cruz Luis Núñez hat am Wochenende die Wahl zum neuen Vorsitzenden gewonnen und tritt damit die Nachfolge von Branko Marinkovic an. Núñez holte dabei wesentlich mehr Stimmen als seine Kontrahenten Herland Vaca Díez und Nino Gandarilla. Zum ersten und zweiten Vizepräsidenten wurden Guido Nayar und Nicolás Ribera gewählt. Der neue Präsident des Komitees kündigte an, dass „er keine Verhandlungen über das Autonomiestatut von Santa Cruz zulassen würde.“ Félix Rojas, Senator des MAS, erhofft sich von der neuen Führungsspitze des Komitees dagegen eine Dialogbereitschaft. Während der neue Vorsitzenden bisher wenig Aufsehen erregte, haben die beiden Vizepräsidenten eine recht interessante Vita. Nayar war Mitglied der rechten Acción Democrática Nacionalista (ADN) und bekleidete während der demokratischen Präsidentschaft von Hugo Banzer ein Ministeramt. Zudem ist er noch amtierender Vorsitzender des Viehzüchterverbandes von Santa Cruz (Fegasacruz), eine der stärksten Organisationen in der Frage der Verteidigung des Großgrundbesitzes. Ribera war Vizepräsident der Confederación Universitaria Boliviana und Generalsekretär der Central Obrera Departamental, des regionalen Gewerkschaftszweiges der Central Obrera Boliviana (COB). Das zeigt einmal mehr die Kooptationsfähigkeit der regionalen Eliten von Santa Cruz, die andere politische bzw. Akteure der Zivilgesellschaft in sich aufsaugt. Der in der Wahl um die Präsidentschaft unterlegene Vaca Díez bezichtigte Núñez, ein wesentliche Rolle innerhalb der klandestinen Logen von Santa Cruz zu spielen, womit die Institution des Komitees seiner Ansicht nach anfälliger gegenüber der Regierung wäre.

Den bisherigen Vorsitzenden Branko Marinkovic erwartet noch der Ausgang eines Gerichtsverfahrens im Zusammenhang mit der letztjährigen Besetzung und teilweisen Zerstörung öffentlicher Einrichtung im bolivianischen Tiefland. Bei den Unruhen im September 2008, die im Zuge von Protesten gegen eine Umverteilung der Steuereinnahmen aus der Erdgasgewinnung zugunsten einer nationalen Altersrente aufgekommen waren, soll Marinkovic in einen Sprengstoffanschlag auf eine Erdgasleitung in Tarija verwickelt gewesen sein.

Quellen: La Prensa, El Deber, Diariocrítico, ABI, Bolpress


Dieser Beitrag ist Bestandteil unseres Quetzal Bolivien-Tagebuchs: Bolivia en Movimiento Bolivia en Movimiento - Das Quetzal Bolivien-Tagebuch

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