Honduras: Armee schickt Präsident Zelaya ins Exil nach Costa Rica
|Der Oberste Gerichtshof von Honduras bestätigte, dass er die Armee dazu angewiesen hat, Präsident Manuel Zelaya seines Amtes zu entheben. Als Grund wurde der heutige (28. Juni 2009) geplante Volksentscheid, in welchem sich die Bevölkerung mit der Frage einer möglichen Verfassungsgebenden Versammlung auseinander setzen soll, genannt. Laut Opposition ist dies jedoch nur ein Vorwand, um eine Wiederwahl von Zelaya zu ermöglichen. In einem Interview mit dem venezolanischen Fernsehsender Telesur, sagte der abgesetzte Präsident, dass er gegen seinen Willen das Land in Richtung Costa Rica verlassen musste. Er beschuldigt die wirtschaftliche Elite den Putsch geplant zu haben und rief die Bevölkerung zum friedlichen Widerstand auf. Mit seinem Vorstoß hat Zelaya weder Unterstützung im Kongress, noch bei der Armee oder dem Gerichtshof gefunden. Durch den Putsch wurde das innenpolitische Problem nun in die internationale Gemeinschaft getragen. Sowohl der brasilianische Präsident Lula da Silva, sein Amtskollege Chávez aus Venezuela, aber auch das amerikanische Staatsoberhaupt Obama forderten die Einhaltung der demokratischen Grundsätze. Alle bedauern den Rückfall von Honduras in seine mit Staatsstreichen belastete Vergangenheit. Es ist der erste Putsch in Zentralamerika seit dem Ende des Kalten Krieges. Unterdessen hat das Einkammerparlament seinen Vorsitzenden, Roberto Micheletti, zum neuen Präsidenten ernannt. (Bild: TeleSUR_)