Honduras: Ausschluss aus OAS und Landeverbot für Zelaya
|Die Organisation der Amerikanischen Staaten (OAS) hat auf einer Sondersitzung der OAS-Generalversammlung (04.07.09) mit 33 von 34 Stimmen die Mitgliedschaft von Honduras vorerst ausgesetzt (Honduras selbst enthielt sich). Zwar hatte Honduras unter seinem neuen de-facto Präsidenten Roberto Micheletti zuvor selbst seinen Austritt erklärt, dieser wurde jedoch juristisch durch die OAS mit der Begründung abgeleht, dass die Erklärung von einer international nicht anerkannten Regierung kam. Der gestürzte Präsident Manuel Zelaya war ebenfalls bei der Sitzung anwesend und betonte gestern (04.07.), am heutigen Sonntag in sein Land zurückkehren zu wollen. Seine Anhänger, welche seit Tagen bei eingeschränkter Bewegungs- und Versammlungsfreiheit für ihn demonstieren, versuchten bereits erfolglos den vom Militär besetzten Flughafen zu erreichen. Während sich die katholische sowie evangelische Kirche auf die Seite der Putschisten schlugen, versuchen Universitäten, Gewerkschaften und soziale Verbände den abgesetzen Präsidenten zu unterstützen. Aussenminister Enrique Ortez erklärte jedoch, dass Zelaya die Wiedereinreise verweigert wird und ein Flugzeug mit ihm an Bord keine Landeerlaubnis erhalten werde. Trotzdessen ist dieser nach Angaben des Fernsehsenders Telesur am späten Sonntag Abend mit dem Präsidenten der UN-Vollversammlung, dem nicaraguanischen Sandinisten Miguel d’Escoto Brockmann, in Richtung Honduras losgeflogen. Begleitet wird Zelaya indirekt von anderen lateinamerikanischen Regierungschefs, welche nach El Salvador reisen, um von dort über den Landweg in die Hauptstadt Tegucigalpa weiterzufahren. (Bild: Organization of American States, Patricia Leiva)