Mexiko: Universität von Puebla erstellt “Globalen Straflosigkeitsindex“
|Unter der Federführung des Direktors der Universidad de las Américas Puebla, Luis Ernesto Derbez Bautista, und dem Präsidenten des Bürgerrates für Sicherheit und Gerechtigkeit in Puebla, Andrea Ambrogi Domínguez, wurde der „globale Index zur Straflosigkeit“ (spanisch: Índice Global de Impunidad, IGI) erstellt. Er misst in vergleichbarer Weise die öffentliche Sicherheit und das Rechtssystem eines Landes und bis zu welchem Maße Menschenrechte respektiert werden. Dabei wird von offiziellen Zahlen der jeweiligen Regierungen ausgegangen und keine Daten miteinbezogen, welche auf Wahrnehmung basieren. Untersucht wird der Weg vom Delikt zur Bestrafung, also von der offiziellen Registrierung der Straftat hin zur gerichtlichen Verurteilung. Dabei werden die physischen und Human-Ressourcen der Sicherheits- und Rechtssysteme untersucht, denn ein Mangel in diesem Bereich hat eine Erhöhung der Straflosigkeitsquote zur Folge. 14 potentielle Indikatoren enthält der Index für seine Berechnung, darunter: Wie viele Polizisten und Richter gibt es pro 100.000 Einwohner? Welches Verhältnis herrscht zwischen Kapazität der Vollzugsanstalten und der Anzahl an Gefangenen? Wie hoch ist der Anteil von Gefangenen ohne Urteil oder Anteil an Gefangenen, die zu einer Strafe von mehr als 20 Jahren verurteilt sind? Die Forscher haben über ein Jahr lang Daten aus 59 Ländern analysiert und kommen für ihr eigenes Land, Mexiko, zu folgendem Urteil: „Wenn man in Mexiko das Problem der Straflosigkeit bekämpfen würde, dann könnte man die Korruption auf den unterschiedlichen Regierungsebenen verringern“, so lautet es im vorgelegten Bericht. Denn: „Straflosigkeit ruft Misstrauen gegenüber den öffentlichen Einrichtungen hervor; das heißt, die Abwesenheit von Bestrafung repräsentiert eines der wichtigsten Hindernisse für die Konsolidierung und die Wahrung der Menschenrechte: Sicherheit, Freiheit und Gerechtigkeit.“