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Mexiko: Dresdner Sinfoniker spielen Konzert gegen die Mauer

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Flagge: MexikoUnter dem Motto „Tear down this wall“ spielten die Dresdner Sinfoniker am Sonnabend in Tijuana ein Konzert gegen den weiteren Mauerausbau zwischen Mexiko und den USA. Damit nahmen sie Bezug auf Ronald Reagans Aufforderung von 1987 an Michail Gorbatschow, die Mauer zwischen DDR und BRD abzureißen. Zusammen mit Musikern aus den beiden nordamerikanischen Grenzstaaten wollten die Sinfoniker ein Signal „gegen die Abgrenzung, Fanatismus und Nationalismus“ setzen, so auf ihrer Website. Zudem riefen sie auch zu weiteren Aktionen auf: Alle Menschen, die sich gegen die Mauer aussprechen wollten, sollten weitere Konzerte, Performances etc. anstoßen und anschließend unter dem Hashtag #teardownthiswall in den sozialen Medien veröffentlichen. Getrübt wurde die Veranstaltung nur durch Einschränkungen der US-Behörden, die das ursprünglich als grenzüberschreitend geplante Event auf amerikanischem Boden untersagte. Sie sprachen zunächst Sicherheitsbedenken aus, und nachdem das Konzert an einen anderen Ort verlegt werden sollte, monierten die kalifornischen Parkbehörden, dass die Musik den Vogelschutz störte. Trotz der Restriktionen kamen 2000 Besucher, um den Musikern dabei zuzuschauen, wie sie die Mauer selbst in ein Instrument verwandelten, als sie bei ihrem Stück „The Big, the bug, the Cricket and the Quack“ auf sie einhämmerten und -trommelten. Gegendemonstranten auf der US-Seite erschienen nur wenige und konnten die bunte Atmosphäre des Festivals kaum beeinträchtigen. Trotz der Versuche von Trumps Behörden, ihnen einen Strich durch die Rechnung zu machen, gelang es den Musikern an diesem Tag, einen wirkungsvollen Protest gegen die Ausgrenzungspolitik des US-Präsidenten, aber auch gegen die Abschottung Europas und „vor allem gegen die Mauern in den Köpfen der Menschen“ zu initiieren.

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