Kuba: Immer mehr MigrantInnen auf die Karibikinsel zurückgeführt
|Am vergangenen Freitag (17. Januar) sind zwei kubanische Migrantinnen, die in Miami (Florida) um Asyl gebeten hatten, in einem eigens dafür bereitgestellten Charterflugzeug nach Kuba ausgeflogen worden. Bei den beiden Frauen handelt es sich jedoch lediglich um einen kleinen Teil all derjenigen MigrantInnen, die seit Januar von verschiedenen Ländern aus (darunter Mexiko, die Bahamas und die Cayman Inseln) nach Kuba zurückgeschickt worden sind. Insgesamt wurden seit Mitte Januar bereits mehr als 680 KubanerInnen deportiert. Der Grund für die hohe Anzahl an Ausweisungen und Ablehnungen kubanischer MigrantInnen liegt in der Beendigung der „Wet-foot-dry-foot“-Politik seitens der USA, welche seit 1995 fast allen kubanischen MigrantInnen, die US-amerikanischen Boden erreichten, eine automatische Aufenthaltsberechtigung zugestand. Am 12. Januar dieses Jahres jedoch, kurz vor seinem Amtsaustritt, hatte der damalige Präsident Obama jene Politik gestoppt. Die kubanische Regierung hatte sich stets gegen die „Wet-foot-dry-foot“-Politik ausgesprochen, die ihrer Ansicht nach illegale Migration und Menschenhandel förderte sowie das eigene Land seiner Eliten beraubte. Obamas Entscheidung hat auch Auswirkungen auf andere Länder Lateinamerikas, in denen nun hunderte KubanerInnen, die sich auf dem Weg in die USA befanden, gestrandet sind und befürchten, ebenfalls deportiert zu werden. So hat z.B. Mexiko seit jenem Politikwechsel mehr als 400 MigrantInnen nach Kuba zurückgeschickt. (Bildquelle: Coast Guard News_)