Kuba: Lehrergehälter steigen um 4 bis 7 Dollar im Monat
Die kubanische Regierung verkündete einen „moderaten Anstieg“ der monatlichen Lehrergehälter im Mittel zwischen 93 und 163 Pesos (zwischen 4 und 7 US-Dollar). Die Anhebung steht im Zusammenhang mit der bereits zwischen 2006 und 2008 von Raúl Castro angeschobenen Gehaltsreform, die eigentlich schon im August 2008 in Kraft treten sollte, aber bis Dezember diesen Jahres verschoben wurde. Der Gehaltsanstieg hat Auswirkungen auf etwa 545.000 Lehrer und im Bildungssektor Beschäftigte. Damit verbunden ist aber die Verpflichtung 5 Prozent des Einkommens in die Sozialversicherung einzuzahlen. Die erhöhten Zahlungen sollen ab September fließen und werden den kubanischen Staatshaushalt mit zusätzlichen 820 Millionen kubanischen Peso (35,4 Millionen US-Dollar) belasten. Der monatliche Durchschnittslohn in Kuba liegt bei 17 US-Dollar, die Kubaner haben aber immerhin kostenlosen Zugang zu Gesundheits- und Bildungseinrichtungen sowie weiteren staatlichen Transferleistungen. Die niedrigen Löhne im Bildungsbereich haben neben dem Auslandseinsatz kubanischer Lehrer zu einem Personalmangel geführt und dafür gesorgt, dass sich viele maestros andere Beschäftigungen (z.B. im Tourismus) oder Arbeit im informellen Sektor gesucht haben. Der Mangel hat bereits dazu geführt, dass fast die Hälte des Personals von 16-18-jährigen Schulabgängern, sogenannten „Nothilfelehrern“, gestellt wird.