Kolumbien: Lernt die FARC?
|Die FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia – Ejército del Pueblo) hat gerade verkündet, dass sie bis auf Weiteres keine Entführungen mehr veranlassen will. Über die Bewertung dieser Verlautbarung wird in Kolumbien heftig debattiert. Beispielsweise bewertete die ehemalige Senatorin Piedad Cordoba die Ankündigung der FARC vollends positiv und forderte gleichzeitig die kolumbianische Regierung auf, einen Waffenstillstand mit der FARC abzuschließen. Demgegenüber äußerten sich Präsident Santos und die U.S.A. vorsichtig optimistisch, indem sie die Ankündigung als einen notwendigen, aber nicht hinreichenden Schritt für eine Aufnahme von Verhandlungen erachten. Sie fordern gleichzeitig die FARC auf, ihren Worten auch Taten folgen zu lassen. Ob die FARC ihre etwa 420 Geiseln (manche Quellen sprechen sogar von etwa 720 Entführten) tatsächlich freilassen und in Zukunft auf weitere Geiselnahmen verzichten wird, bleibt abzuwarten. Einerseits ist schwer vorstellbar, dass sich die FARC freiwillig einer ihrer wichtigsten, vor allem auch finanziellen, Quelle beraubt – womit die Ankündigung wohl nur rein rhetorischer Natur wäre. Andererseits könnte es jedoch durchaus sein, dass die FARC mit der Ankündigung neuerdings auch vermehrt politische Taktiken in diesem Konflikt verfolgt und die gewalttätigen Strategien – vermutlich auch aufgrund einer militärischen Schwäche – an Attraktivität verlieren. (Bildquelle: Public Domain)