Honduras: Ex-Präsident Juan Orlando Hernández von New Yorker Gericht des Drogenhandels für schuldig befunden
|Der Ex-Präsident von Honduras (2014–2022) Juan Orlando Hernández, auch JOH genannt, ist am 8. März 2024 nach 14-tägiger Prozessdauer vom New Yorker Southern District Court in Manhattan der „gewaltsamen und korrupten Verschwörung“ zum Drogenhandel sowie des mit diesem Zweck verbundenen Waffenhandels und Besitzes von Maschinengewehren sowie Sprengkörpern schuldig gesprochen worden. Die Entscheidung der zwölf Geschworenen fiel einstimmig aus. Von der amtierenden Regierung Honduras‘ wird das Urteil begrüßt. Honduras ist als Transitland schon seit den 1970er Jahren in den internationalen Drogenhandel involviert. Das Strafmaß für Juan Orlando Hernández wird am 26. Juni 20224 verkündet – es kann von zehn Jahren bis zu lebenslang lauten. Hernández war schon seit 2004, aber in besonderer Weise während seinen beiden Amtszeiten, da dann auch unter Mitwirkung der National-Polizei und Armee und im Kontakt mit der berüchtigten M-13-Gang an der Abwicklung des Transports von rund 500 Tonnen Kokain aus Kolumbien und Venezuela in die USA beteiligt. Seine Unterstützung ließ er dabei vor allem seinem jüngeren Bruder und früherem Parlamentsmitglied Juan Antonio (Tony) Hernández Alvarado zuteilwerden. Dabei machte er insbesondere mit dem Ex-Chef des mexikanischen Sinaloa-Kartells Joaquín Guzmán Loera alias El Chapo gemeinsame Sache, von dem er für seine Dienste und zur Unterstützung seiner Wahlkampagne 2013 ca. 1 Million Dollar erhielt. Schon Jahre zuvor hatten beide einander privat besucht. El Chapo und Tony Hernández sitzen bereits einige Zeit ihre lebenslangen Haftstrafen in den USA ab. Juan Orlando Hernández seinerseits war am 15. Februar 2022, knapp drei Wochen nach dem Ende seiner Präsidentenzeit von Honduras in die USA ausgeliefert worden. Nach dem Panamaer Manuel Antonio Noriega 1992 ist er der zweite lateinamerikanische Ex-Präsident, der in den USA wegen Drogenhandel verurteilt wurde. Allerdings stand auch schon honduranische Ex-Präsident Rafael Callejas (1990–1994) in den USA vor Gericht, er wegen Korruption. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, soleb)