Haiti: Vereinte Nationen von Cholera-Opfern verklagt
|Die Vereinten Nationen müssen sich derzeit einer Massenklage stellen. Hintergrund dieses ungewöhnlichen Vorgehens ist die schwere Choleraepidemie, die nach dem Erdbeben Anfang 2010 in Haiti, das ca. 250.000 Menschenleben forderte, ausgebrochen war. Damals hatten nach Ansicht der Haitianer und internationaler Forscher die aus Nepal stammende Blauhelmsoldaten, die im Land bei der Beseitigung der schweren Schäden halfen, die Epidemie ausgelöst. Sie sollen für die unachtsame Entsorgung der Exkremente aus Toiletten eines Camps in der Nähe der Stadt Mirebalais verantwortlich sein. Dort traten nachweislich die ersten Fälle von Cholera auf. Gut 700.000 Menschen sind bis heute an Cholera erkrankt, mehr als 8.000 Menschen starben. Vertreter der Choleraopfer fordern nun eine Entschädigung in Milliardenhöhe, nachdem keine außergerichtliche Einigung im Mai 2013 zustande kam. Die damaligen Forderungen sahen als Entschädigung 100.000 Dollar für die Hinterbliebenen eines jeden Verstorbenen vor sowie 50.000 Dollar für jeden Erkrankten. Die Weltorganisation weist jede Schuld zurück und beruft sich auf ihre rechtliche Immunität. (Bildquelle: United Nations Development Programme)