Ecuador: Anklage gegen Offizier wegen Rassenhasses
|„In meiner Armee wird kein Schwarzer Offizier!“ Diese Aussage eines Ausbilders ist nur ein Beispiel für die Diskriminierung, die der junge Rekrut Michael Arce in der ecuadorianischen Armee zu erdulden hatte. Beschimpfungen, Erniedrigungen, körperliche Gewalt waren für ihn ab dem 2. Oktober 2011, seinem ersten Tag in den Streitkräften, an der Tagesordnung. Der Capitán Fernando E., der Hauptverantwortliche für die Attacken gegen Arce, ist jetzt in Ecuador zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, am 5. Juli soll die endgültige Entscheidung über das Urteil erfolgen. Der Fall ist in dem Andenstaat insofern bedeutsam, als hier zum ersten Mal eine Anklage wegen eines Hassverbrechens erfolgte. Dabei ist Rassismus auch in Ecuador alltäglich. Etwa acht Prozent der Bevölkerung haben afrokubanische Wurzeln. Ebenso wie die Indigenen sind Afroecuadorianer ärmer, schlechter ausgebildet und haben schlechtere Jobs. Michael Arce blieb nur knapp zwei Monate an der Escuela Superior Militar Eloy Alfaro (Esmil), dann verließ er die Streitkräfte. Eine Untersuchung, die nach einer Beschwerde im Dezember 2011 eingeleitet wurde, kam zu dem Ergebnis, dass Diskriminierung bei der Kadettenausbildung an der Esmil systematisch stattfinde, nicht nur aufgrund der Hautfarbe, sondern auch aus homophoben und machistischen Gründen. Michael Arce hatte sich übrigens für die militärische Laufbahn entschieden, weil er der erste schwarze General Ecuadors werden wollte. (Bildquelle: Presidencia de la República del Ecuador).