Costa Rica: Laura Chinchilla gewinnt als erste Frau die Präsidentschaftswahlen
|Bei den gestern (07.02.2010) in Costa Rica abgehaltenen Präsidentschaftswahlen setzte sich mit Laura Chinchilla das erste Mal in der Geschichte des Landes eine Frau durch. Die Kandidatin der Mitte-Links-Partei Liberación Nacional (PLN) erreichte nach dem derzeitigen Stand der Auszählungen 46,5 Prozent der Stimmen. Ihre schärfsten Konkurrenten, Ottón Solís von der Partei der Bürgeraktion (PAC) und Otto Guevara von der Partei der Befreiungsbewegung (PML), distanzierte sie deutlich. Sie konnten lediglich 24,2 Prozent beziehungsweise 21,5 Prozent der Stimmen gewinnen. Beide erkannten den Sieg von Chinchilla an. Eine zweite Wahlrunde ist wegen dem Überschreiten der 40 Prozentmarke nicht notwendig. Die neue Präsidentin, Mitglied der gleichen Partei wie Amtsinhaber Oscar Arias, dürfte somit die sozialdemokratische Politik ihres Vorgängers weiterführen. Dennoch warten schwere Aufgaben auf sie, da in einer der stabilsten Demokratien in Zentralamerika mehr und mehr Gewalt wie in den Nachbarländern zum Problem wird. So gab es im vergangenen Jahr mehr als 500 Opfer durch Tötungsverbrechen – Tendenz weiter steigend. Als Hintergrund gelten oft Gewalttaten im Zusammenhang mit Drogenkriminalität, die sich durch die zunehmende Bedeutung Costa Ricas als Transitland stark erhöht. Sicherheit und Gewalt waren entsprechend die wichtigsten Wahlkampfthemen. Das umstrittene Freihandelsabkommen mit den USA (CAFTA), das vor vier Jahren die Wähler in Befürworter und Gegner gespalten hatte und nur mit knapper Mehrheit akzeptiert wurde, spielte bei den jetzigen Wahlen praktisch keine Rolle mehr (Bildquelle: Moiso Araya / Public Domain).