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Chile: Chilenen wollen Vorreiter im Umweltschutz werden

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Lesedauer: 2 Minuten

Chile: Die Kupfer-Mine Chuquicamata - Foto: Quetzal-Redaktion, mkMitte Mai vermeldeten die Medien, dass Chile und Sachsen künftig auf dem Gebiet des Umweltschutzes enger zusammenarbeiten wollen. Umweltministerin Carola Schmidt (Chile) und Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft Thomas Schmidt (Sachsen) unterzeichneten eine Absichtserklärung, voneinander zu lernen und die Leistungsfähigkeit im Umweltschutz zu erhöhen. Das macht zumindest für Sachsen Hoffnung; denn wenn man sich die entsprechenden Anstrengungen in Richtung Verkehrs- oder Energiewende ansieht, weiß man, dass Sachsen noch sehr viel zu lernen hat. Aber auch Chile hat sich seinen Ruf als Umweltsünder fleißig erarbeitet. Doch jetzt will das Land zur Avantgarde in Sachen Umweltschutz auf dem Kontinent werden. Als Gastgeber der UN-Klimakonferenz im Dezember 2019 fordert das Land verstärkte Anstrengungen der Weltgemeinschaft gegen den Klimawandel und bessere, vor allem verbindlichere, Vereinbarungen als die der Pariser Konferenz 2015. Bis 2025 will Chile als erstes lateinamerikanisches Land den Anteil der erneuerbaren Energie auf ein Fünftel steigern. Es wurden gesetzliche Regelungen geschaffen, um dieses Ziel zu realisieren. Vor allem im öffentlichen Verkehr werden Anstrengungen für den Klimaschutz unternommen, so soll die Busflotte Santiagos Schritt für Schritt auf E-Fahrzeuge umgestellt werden. Bis 2050 will das Land CO2 neutral sein. Andererseits trägt Chile schwer an dem unter Pinochet eingeleiteten neoliberalen Umbau des Landes und dem ausgeprägten Extraktivismus. Ein deutliches Beispiel dafür ist der Lithiumabbau in der Atacamawüste, der einen starken Wassermangel in der Region zur Folge hat. Auflagen zur Regulierung gibt es nicht, und sind in absehbarer Zeit wohl auch nicht zu erwarten. Chiles Wasserressourcen befinden sich zu 100 Prozent in privaten Händen; und die Firma Soquimich, gegen die übrigens mehrmals wegen Geldwäsche, Steuerhinterziehung und illegaler Wahlkampffinanzierung ermittelt wurde, hat erst kürzlich die staatliche Garantie erhalten, bis 2030 wie gewohnt Lithium abbauen zu dürfen. Eine Klage wegen der Nutzung der Wasserrechte wurde deshalb fallengelassen. Soquimich gehört übrigens seit den 1980-er Jahren der Familie Pinochet (Bild: Quetzal-Redaktion_mk).

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