Brasilien: Deutliche Zunahme der Asylanträge
|In den letzten vier Jahren ist eine Steigerung der Asylanträge in Brasilien zu beobachten. Im Jahr 2013 wurden 5.256 Anträge gestellt, 2010 waren es noch 566. Laut Brasiliens Justizsekretär Paulo Abrão ist die Erhöhung der Asylanträge eine Folge zunehmender bewaffneter Konflikte in einigen Ländern in Afrika und im Nahen Osten. Die Flüchtlinge, die in Brasilien um Aufnahme ersuchen, kommen aus 15 Ländern, davon zwei Drittel aus Bangladesch, Senegal, Libanon und Syrien. Für André Ramírez, den Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen in Brasilien, weist die Zunahme der Asylanträge auf die stärkere Bedeutung Brasiliens im internationalen Geschehen hin. Für ein Land mit einer Bevölkerung von ca. 201 Millionen nimmt sich die Zahl der aufgenommenen Flüchtlinge allerdings bescheiden aus: 2010 wurden gerade einmal 126 Anträge bewilligt, 2013 auch nur 649. Mittlerweile ist die brasilianische Regierung auf Forderungen der Flüchtlinge eingegangen; seit Oktober 2013 werden diese im Ausweis als Einwohner und nicht mehr als Flüchtlinge bezeichnet. Besitzer alter Ausweise haben das Recht auf eine Veränderung des Eintrags, müssen aber die Kosten selbst übernehmen. Darüber hinaus bekommen Flüchtlinge in Brasilien inzwischen auch eine Arbeitserlaubnis.