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Bolivien: Wird Coca Cola des „Landes verwiesen“?

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Bolivien: Salar de Uyuni, größter Salzsee der Welt sowie einer der Orte mit den weltweit größten Lithiumvorkommen - Foto: Quetzal-Redaktion, Maxim Karpilowski
Pünktlich zum 187. Jahrestag der bolivianischen Unabhängigkeit, die dieses Jahr in Oruro im Andenmassiv gefeiert wird, wird der bolivianische Außenminister David Choquehuanca in einer Rede zitiert, in der er das Ende des US-Brauseherstellers Coca Cola in Bolivien ankündigt. Abgesehen davon, dass bereits seit 2002 eine große Fast Food Kette (die mit dem großen „M“) mangels Nachfrage den Rückzug aus der bolivianischen Wirtschaft und Gesellschaft angetreten hat, ist diese Ankündigung wohl weniger ernst zu nehmen, da süße Limonaden in Bolivien und Lateinamerika sehr gern getrunken werden. Gleichwohl wird gerade in Bolivien die öffentliche Diskussion über die wirtschaftliche Gesamtsituation stärker. Wie gerade der bolivianische Wirtschaftsminister Luis Alberto Arce Catacora verlautbarte, sind die ökonomischen Grunddaten Boliviens nicht schlecht. Nach 4,1% Wachstum im Jahr 2010 wird für 2011 mit einer Wachstumsrate von 5,1% des BIP gerechnet. Dabei wird allerdings auf die verstärkte Zunahme der öffentlichen Investitionen und auf den Rückgang der (ausländischen) Privatinvestitionen hingewiesen, die sich vor allem auf den Rohstoffsektor (hier allen voran der Kohlenwasserstoffsektor) konzentrieren. Aber auch die staatlichen Investitionen sollen sich in Zukunft – glaubt man den Angaben Arces – insbesondere auf die Diversifizierung des bolivianischen Rohstoffsektors fokussieren (z.B. Lithiumproduktion). Inwiefern die anfallenden Rohstoffeinnahmen neben der Abfederung von sozialen Problemen zu einer nachhaltigen und tiefen Verflechtung der bolivianischen Wirtschaft unter der Beteiligung breiter Teile der Bevölkerung führen wird, muss noch diskutiert werden. Nicht zuletzt sei an dieser Stelle auf eine Konferenz – veranstaltet von Ayni e.V. – am 22.09.2012 in Leipzig hingewiesen, in der über den Lithiumabbau in Bolivien und dessen Umwelt- bzw. Sozialfolgen gesprochen werden wird. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, Maxim Karpilowski)

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