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Argentinien: Holocaust Museum in Buenos Aires wiedereröffnet

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Argentinien_HolocaustMuseum_Bild_CC_wiki_Ginés90Vergangene Woche öffnete das Museo del Holocausto Buenos Aires, das als eines der besten seiner Art gilt, wieder seine Pforten. Das kürzlich sanierte Museum, welches 2000 eingeweiht worden war, beherbergt auf drei Etagen nicht nur zahlreiche Exponate und Berichte von Überlebenden, die im argentinischen Exil ihr Leben neu beginnen durften, sondern auch eine spezialisierte Bibliothek und ein Archiv. Die neue Dauerausstellung zeigt in einer modernen Präsentation die Judenverfolgung während der NS-Zeit und des Zweiten Weltkriegs in Europa sowie ihre Auswirkungen in Argentinien. Das südamerikanische Land war einerseits einer der wichtigsten Exilorte für verfolgte Juden, nicht nur nach Hitlers Machtergreifung, sondern bereits während der Pogrome im zaristischen Russland. Andererseits nahm Argentinien – Ironie des Schicksals und nicht zuletzt der doppeldeutigen politischen Handlung des damaligen Präsident Juan Domingo Perón – auch mehrere Kriegsverbrecher auf, die nach der Zerschlagung Nazideutschlands flüchteten, u.a. Josef Mengele, Erich Priebke und Adolf Eichmann. Buenos Aires berief sich in den 1930er Jahren darauf, den wichtigsten NSDAP-Sitz außerhalb des Dritten Reiches zu haben. Auch damit bestärkte Argentinien schon damals seine ausgeprägte Leidenschaft für Superlative. Es ist zu hoffen, dass das Land seinem Stil in diesem Sinne nicht ganz treu blieb. (Bildquelle: Wikimedia Commons, Ginés90).

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