Am heutigen Montag trifft sich die Gemeinschaft südamerikanischer Nationen (Unasur) um 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr deutscher Zeit) in Santiago de Chile zu einer Sondersitzung. Derzeit hat die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet den Unasur-Vorsitz inne und sucht zusammen mit den anderen Ländern nacheiner Lösung für die Krise in Bolivien. Offiziell haben sich Luiz Inácio Lula da Silva (Brasilien), Hugo Chávez (Venezuela), Cristina Fernández (Argentinien), Rafael Correa (Ecuador), Tabaré Vázquez (Uruguay), Fernando Lugo (Paraguay) und Álvaro Uribe (Kolumbien) zu diesem Treffen angekündigt. Der peruanische Präsident Alan García wird aufgrund einer Reise nach Brasilien nicht teilnehmen und sich durch seinen Außenminister Jose Garcia Belaunde vertreten lassen. Entgegen aller Vermutung wird auch Boliviens Präsident Evo Morales an diesem Treffen teilnehmen. Zudem wird ebenfalls der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Jose Miguel Insulza, dem Treffen beisitzen.
Am deutlichsten passt sicherlich die Aussage von Fernando Lugo, dass man sich nicht trifft, um eine Reihe von „Zauberformeln“ auszusprechen, sondern Solidarität mit dem bolivianischen Volk zeigen will und schaut, inwiefern man etwas Licht am Ende des Tunnels erkennen kann. Ob man sich letztendlich auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen kann, wird sich zeigen. Während Chávez durch seine undiplomatischen Aussagen in Bezug auf die USA die Stimmung anheizt, betonte Lula, dass man keine Entscheidung über die Köpfe der Regierung von Bolivien hinweg treffen werde. Vor allem Brasilien und Argentinien, die beide sehr stark von den Erdgaslieferungen Boliviens abhängig sind, drängen auf eine schnelle aber vor allem friedliche Lösung.
Unterdessen hatten auch die oppositionellen Departements durch den Präfekten von Tarija, Mario Cossío, einen Brief an Bachelet geschickt, mit der Bitte an der Veranstaltung als ein „Block“ teilnehmen zu können, damit beide Seiten (die MAS und die Opposition) ihre Positionen darlegen können.