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Zentralamerika: Flucht der Verzweifelten

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Noticias_Zentralamerika_Grenze_USA-Mexiko_Bild_marc-cat_CCEnde letzter Woche hat sich in San Pedro Sula (Honduras) erneut eine Karawane von mehr als 9.000 Menschen auf den Weg gemacht, um der Not im eigenen Land zu entfliehen. Diese hat sich im letzten Jahr durch die dramatischen Folgen der Covid-19-Pandemie weiter verschärft. Hinzu kommen die massiven Schäden, die die Wirbelstürme Eta und Iota in Nicaragua, El Salvador, Honduras, Guatemala und Belize im vergangenen November verursacht haben. Durch das Wüten der Naturgewalten wurden 38 Menschen getötet. UNICEF geht von mehr als als 640.000 Betroffenen aus, denen vor allem sauberes Wasser fehlt. CEPAL schätzt den materiellen Schaden allein für Honduras auf 1,879 Milliarden US-Dollar. Die erste „Karawane der Verzweifelten“ war im Oktober 2018 in der Hoffnung gestartet, die USA zu erreichen. Seitdem folgten etwa ein Dutzend weitere, wobei nur wenige derjenigen, die sich auf den 3.000 bis 4.500 km langen Weg gemacht hatten, am Ziel ihrer Wünsche ankamen. Auch diesmal übernahmen die Regierungen Guatemala und Mexikos wieder die Rolle eines Türstehers Washingtons. Allein in Guatemala wurden 16 Kontrollposten errichtet, um den Marsch aufzuhalten. Nach massiven Polizeieinsatz haben inzwischen etwa 5.000 aufgegeben. Den übrigen 4.000 Menschen ist es gelungen, die Absperrungen zu durchbrechen. Sie alle treibt die Hoffnung an, dass der neue US-Präsident John Biden die restriktive Migrationspolitik seines Vorgängers Donald Trump ändern würde. Mark Morgan, Chef der US-Zoll- und Grenzbehörde, hat jedoch derartige Erwartungen bereits letzte Woche eine Abfuhr erteilt. Angesichts der sich verschlechternden Existenzbedingungen in Zentralamerika darf man annehmen, dass weitere Karawanen von Verzweifelten folgen werden, auch wenn die USA ihre Südgrenze gegenüber Hilfesuchenden weiterhin geschlossen hält (Bildquelle: marc-cat_CC).

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