Kolumbien: „Ein Lied für Kolumbien“ gegen die Regierung
|Am Sonntag machten die Kolumbianer klar, dass die Protestwelle, die das Land seit dem 21. November erschüttert, nicht abreißen wird. Unter dem Motto „Ein Lied für Kolumbien“ fand in Bogotá ein großes Konzert mit zahlreichen Künstlern statt, das die Carrera Séptima, eine der wichtigsten Magistralen der Hauptstadt, blockierte. Ziel der Veranstaltung war es nicht zuletzt, Druck auszuüben, um Ergebnisse bei den Verhandlungen zwischen Regierung und Streikkomitee zu erzielen. Die Demonstranten fordern von der Regierung Duque eine grundlegende Änderung der Wirtschaftspolitik. Die Einheitsgewerkschaft CUT wirft dem Präsidenten vor, nicht gesprächsbereit zu sein. Im Vorfeld des IV. Gipfels des sozialen Dialogs, der am Montag in Cartagena stattfand, forderte Fernando Carillo (Procurador General de la Nación) den Präsidenten auf, sich mit den Forderungen der Demonstranten ins Einvernehmen zu setzen. Er warf Duque vor, gravierende Probleme in der sozialen Führung des Landes zu haben. Unter der kolumbianischen Bevölkerung ist die Zustimmung zum Präsidenten so schlecht wie nie zuvor. Befragungen ergaben, dass 70 Prozent mit seiner Politik unzufrieden sind. Indes ist die Zustimmung zu den nationalen Streiks und Protesten sehr hoch: 71 Prozent haben die Hoffnung, dass die Streiks die Regierung zu einer Politikänderung zwingen können. (Bild: Quetzal-Redaktion_gc).