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Chile: Plastiktüten müssen den Supermarkt verlassen

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Lesedauer: 2 Minuten

noticias_chile_plastikmüll_Foto_CC0Ihre Herstellung dauert eine Minute, und nachdem sie 15 bis 20 Minuten „gelebt“ hat, währt ihre Agonie etwa 200 Jahre – so lange braucht der Abbau einer Plastiktüte. In Chile will man sich diese kurze Lebensdauer mit langer Verweildauer gleich ganz sparen: Das Land hat beschlossen, Plastiktüten zu verbannen, zunächst aus den großen Geschäften. Die kleinen und mittleren Geschäfte haben eine Gnadenfrist bis zum August nächsten Jahres; danach ist auch für sie Schluss mit der Ausgabe von Kunststofftüten. Anders als in Deutschland, wo man auf Freiwilligkeit der Händler setzt, gilt in Chile ein Verbot. Das neue Gesetz stößt auf breite Zustimmung in der Bevölkerung: Vier von fünf Chilenen benutzen nach eigenen Angaben alternative Tragebehältnisse und 95 Prozent plädieren aus Umweltschutzgründen für ein Verbot der Tüten. Zuvor gab es in 80 Kommunen Sonderregelungen zur Vermeidung des Plastikmülls, die bewiesen, dass ein Verbot machbar ist. Auch anderswo auf dem Subkontinent wird energisch gegen den Plastikabfall vorgegangen, doch Chile nimmt für sich in Anspruch, das erste Land in Lateinamerika zu sein, das die Kunststofftaschen auf seinem gesamten Territorium verbietet (Bildquelle: CC0).

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