Bolivien: Präsidentschaftsvorwahlen fanden statt
|Vergangenen Sonntag wurden zum ersten Mal Präsidentschaftsvorwahlen in Bolivien durchgeführt. Während diese von Oppositionsführern als unnötiger Aufwand diskreditiert wurden, der angeblich nur der Legitimation des aktuellen Präsidenten Evo Morales dient, bezeichnete Morales die Vorwahlen dagegen als Zeichen der Stärkung der Demokratie. Die Wahlen, derer Teilnahme nicht obligatorisch ist, dienten den Parteien dazu, ihre Kandidaten im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen Oktober 2019 auszuwählen. Dem geht eine Kampagne der Opposition zur Stimmenhaltung voraus, was eine partielle Erklärung für die relativ niedrige Beteiligung darstellt. Während die Kandidaten der Movimiento al Socialismo (MAS), Morales/ Linera, 37% der Stimmen enthielten (ca. ein Drittel der Eingeschriebenen), gingen an die Kandidaten der anderen acht Parteien und Koalitionen zwischen 3,9-5,6% der Stimmen. Die erneute Kandidatur des Gespanns Morales/ Linera, das seit 2006 das Land regiert, stieß bereits auf scharfe Kritik, wonach diese für verfassungswidrig zu erklären wäre. 2016 wurde ein Referendum über die Änderung der Verfassung durchgeführt, welches von 52% der Wähler abgelehnt wurde. Allerdings wurde das erneute Antreten des Regierungsgespanns der MAS vom Obersten Wahlgerichtshof genehmigt (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_gc).