Lateinamerika: Erste Auswirkungen der Eurokrise
|Die lateinamerikanischen Länder bekommen erste Folgen der Krise in Spanien zu spüren. Am stärksten sind Auswirkungen bei den Remesas zu verzeichnen. Die Geldsendungen von in Spanien arbeitenden Lateinamerikanern in ihre Heimatländer stellen in vielen Ländern des Subkontinents einen wichtigen Teil des BIP. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Situation geht der Umfang der Geldsendungen zurück. So sank die Summe der Remeseas nach Ecuador allein im ersten Vierteljahr 2012 um 24%, nach Kolumbien um 14%. Zum anderen stagnieren die Exporte der Lateinamerikaner nach Spanien und erreichen nicht mehr die Zuwachsraten der letzten Jahre. Allerdings spielt Spanien für den lateinamerikanischen Export generell keine überragende Rolle, die größte Bedeutung haben noch die Importe aus Peru (5,5%) Argentinien (2,9%) und Chile (1,9%). Trotz der ersten, wenn auch noch moderaten Folgen der Eurokrise gibt es auch Experten, die hoffen, dass dies Vorteile für die Wirtschaft des Kontinents bringen könnte, da die Anlagemöglichkeiten in Lateinamerika zunehmend attraktiver seien. Die Börsen Lateinamerikas, insbesondere die größte in São Paulo, reagieren allerdings sensibel auf die Kursschwankungen in Europa, weshalb es nicht wundert, dass die Lateinamerikaner die Entwicklung des Euros sehr aufmerksam beobachten (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, ecm).