Chile: Mehr als eine Millionen Kinder von der Erdbebenkatastrophe betroffen
|Chilenische Nichtregierungsorganisationen im Kinder- und Jugendbereich (Red de ONGs de Infancia y Juventud de Chile) gehen davon aus, dass durch das schwere Erdbeben und die Flutwelle vom 27. Februar 2010 mehr als eine Millionen Kinder betroffen sind. Die Zahlen basieren auf Schätzungen, die auf Grundlage von nationalen Medienberichten erstellt wurden, nach denen insgesamt zwei Millionen Menschen durch die Naturkatastrophe geschädigt wurden. Davon sollen 60 Prozent, etwa 1,2 Millionen, Kinder und Jugendliche sein. Die NGO’s kritisierten, dass nach dem Beben bislang keine offiziellen Erhebungen zur Situation der jüngsten Gesellschaftsmitglieder existieren, welche eine lokal und regional angepasste Hilfe sowie ihre Koordination erleichtern würden. Trotz anderslautender Behördenberichte, so die NGO’s, sei in einigen Regionen, wie z.B. Bío Bío, die notwendige Soforthilfe noch nicht angelaufen. Sich auf die UN-Kommission für Kinderrechte berufend fordern die Organisationen die materiellen Grundbedürfnisse der Kinder zu befriedigen, eine schnelle Abfederung der sozialen und psychologischen Folgen der Katastrophe, die Einhaltung der Menschenrechte durch staatliche Ordnungskräfte in den Krisengebieten, die schnelle Wiederherstellung der familiären Umgebung sowie die Anpassung der Hilfsprogramme auch an die Erfordernisse und Bedürfnisse der Kinder. Bei dem Beben der Stärke 8,8 (Richterskala) sind nach vorläufigen und inzwischen wieder nach unten korrigierten Angaben etwa 500 Menschen ums Leben gekommen. Der volkswirtschaftliche Schaden für Chile wird momentan auf 15-30 Mrd. US-Dollar geschätzt.