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Venezuela: Bildung und Politik in den Universitäten

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Lesedauer: 2 Minuten

Straße von Caracas (Bildquelle: Quetzal-Redaktion_ks)Nach Angaben der Ministerin für Hochschulwesen in Venezuela, Yadira Córdova, gibt es bestimmte Teile der Opposition, welche die Studentenbewegungen innerhalb der venezolanischen Hochschulen kontrollieren. Gestern räumte die Ministerin bei einem Interview auf dem offiziellen Fernsehsender Venezolana de Televisión (VTV) ein, dass es einige Schwierigkeiten im Universitätsbereich gibt. Sie betonte aber, dass es an Gesprächsbereitschaft seitens der Studentenbewegungen mangeln würde, wenn es um die Bildungsansprüche geht, die sich mit der politischen Opposition vermischen und sich gegen die Regierung richten. Die Hauptbeschwerde bestimmter Studentengruppen ist der Mangel an finanziellen Mitteln und die damit verbundene Verschlechterung der Infrastruktur und der Qualität der Bildung. Jedoch bleibt die politische Kontrolle der Hochschulen immer noch das grundlegende Problem. Durch ein Gesetz sollte das Modell der universitären Selbstverwaltung abgelöst und durch eine Ausrichtung der Hochschulen an den politischen Werten, sprich: der Regierung, ersetzt werden. Nach der Verabschiedung dieses Gesetzes durch die Volksversammlung am 23. Dezember des vergangenen Jahres erschienen zahlreiche kritische Berichte von Juristen und Kommentare auf Twitter. Daraufhin entschied sich Chávez im Januar, das polemische Gesetz nicht zu unterzeichnen. Die Ministerin Córdova hob jedoch gestern bei ihrem Interview auf VTV hervor, dass sich seit Chávez Amtsantritt durch die Schaffung neuer Universitäten und Hochschulen die Anzahl der Studenten von einer halben Million auf zwei Millionen erhöht habe. Die Opposition begrüßt den Zuwachs an Studenten, allerdings dürfen die Hochschulen dabei nicht an Qualität verlieren. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, ks)

2 Kommentare

  1. Etwas mehr Seriösität wäre nicht schlecht. Wer hat sich denn so einen Blödsinn ausgedacht: „Durch ein Gesetz sollte das Modell der universitären Selbstverwaltung abgelöst und durch eine Ausrichtung der Hochschulen an den politischen Werten, sprich: der Regierung, ersetzt werden“. Da hat der Autor wohl irgendwelche rechte Propaganda abgeschrieben. Die Wahrheit ist, dass das Gesetz vorsah eine Stimmenparität von Lehrpersonal, Studierenden und sonstigen Beschäftigten in den Universitätsgremien einzuführen. Eine Forderung, die so alt ist wie die Studierendenbewegungen weltweit. Das wurde wiederrum von den rechten Unileitungen und rechten Studierenden als Angriff auf die Autonomie der Universitäten betrachtet.
    Die „Studierendenbewegung“ Venezuelas, der in den hiesigen Medien so viel Platz eingeräumt wird, ist eine reaktionäre Minderheit. Ihre zentralen Demonstrationen richteten sich z.B. gegen die von der Regierung verordnete Aufhebung der Zulassungsbeschränkungen. Also genau das Gegenteil von dem was Bewegungen von Studierenden in der Regel weltweit fordern.
    Auch wurde das „polemische Gesetz“ (wer entscheidet eigentlich was polemisch ist?) wurde von Chávez nicht unterzeichnet, weil er äußerte es habe keine ausreichende öffentliche Debatte darum gegeben (und sicherlich auch aus taktischen Gründen, um der Opposition und den rechten Studierenden den Wind aus den Segeln zu nehmen).
    Auch das Argument die Qualität der Bildung solle nicht abnehmen, ist scheinheilig und elitär. Es ist kaum möglich bei einer derartigen Ausweitung von Bildungszugang einen hohen Standard zu garantieren. Das kann nur Resultat eines längeren Prozesses sein. Die Alternative dazu ist weiterhin ein elitäres Hochschulsystem für privilegierte Minderheiten zu erhalten.

  2. jan z. volens sagt:

    Amigo Dario: Interessant – alle diese merkwuerdigen „Berichte“ erscheinen meist ohne dem Namen der Informationsquelle oder des Journalisten. In BRD gibt es eine nur winzige Minderheit welche Lateinamerika eingigermassen sympatisch beobachten. Gundsaetzlich steht die BRD mit USA und Britanien – fuer die „Kontrolle“ ueber Lateinamerika. Tausende von Deutschen sind in Lateinamerika als NROs „Helfer“, „Missionare“, „Journalisten“, „freie Schriftsteller“, „Entwicklungsexperten“ – teilweise als de-facto Agenten, teilweise als unbewusste Gutmenschen welche lieber in einer exotischen Umgebung als „Weisse Vaeter“ oder „Euro-Mutter-Teresa“ herumlungern als in BRD eine Arbeit zu suchen oder Hartzfuersorge zu beziehen. Dabei sind sie alle nicht genug gewahr dass sie von der Mehrzahl der Lateinamerikaner verachtet werden! Das Wort „Aleman“ erweckt immer unter Lateinamerikanern eine gewisse Spannung: Schwierige Menschen welche sich als ueberlegen betrachten und auf Lateinamerikaner herabsehen.

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