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Russland: 16. BRICS-Gipfel in Kasan eröffnet

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Gestern begann das 16. Gipfeltreffen der BRICS-Staaten in Kasan. Der Einladung des Gastgeberlandes Russland sind 34 Länder gefolgt, von denen 20 durch ihre Staats- und Regierungschefs vertreten werden. Neben den fünf ursprünglichen Mitgliedern (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) und den Anfang des Jahres neu aufgenommenen Staaten (Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien, VAE) gehören auch Länder wie Indonesien, Malaysia, Thailand, die Mongolei, Kasachstan und die Türkei, die eine BRICS-Mitgliedschaft anstreben, zu den Teilnehmern. Brasiliens Präsident Luiz Ignácio da Silva (Lula), dessen Teilnahme ebenfalls angekündigt worden war, musste wegen eines häuslichen Unfalls kurzfristig absagen und nimmt nun per Videoschaltung teil. Während Argentiniens neu gewählter Präsident Javier Milei eine BRICS-Mitgliedschaft ausgeschlagen hatte, streben andere lateinamerikanische Länder wie Bolivien, Kolumbien, Kuba, Nicaragua und Venezuela eine solche an. In Vorbereitung des Gipfels hatte Russland über 200 Veranstaltungen organisiert, darunter über 20 auf der Ministerebene. Neben dem UN-Generalsekretär António Guterres sind auch wichtige internationale Organisationen wie die Shanghai Cooperation Organisation (SCO), die Eurasische Wirtschaftsunion (EAEU), die Gemeinschaff Unabhängiger Staaten (GUS) und die Neue Entwicklungsbank (NDB) durch ihre höchsten Repräsentanten vertreten. Der Gipfel, der bis zum 24. Oktober geplant ist, dient den teilnehmenden Staaten und Organisationen auch für zahlreiche bi- und multilaterale Treffen. Er ist nicht nur der bislang umfangreichste in der Geschichte der BRICS, deren Anfang auf ein Außenministertreffen der vier Gründungsmitglieder Russland, China, Indien und Brasilien 2006 am Rande der UN-Vollversammlung zurückgeht, sondern auch ein Ereignis von globaler Reichweite, von dem wichtige Weichenstellungen für den Übergang zu einer multipolaren Weltordnung erwartet werden. Neben der Integration der fünf neuen Mitglieder und der Erarbeitung von Regeln für die Aufnahme weiterer Länder stehen Maßnahmen zur Entdollarisierung der gemeinsamen Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, die Intensivierung der technischen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit, die Koordinierung gemeinsamer Infrastrukturprojekte sowie der Austausch über die geopolitischen Krisen der Gegenwart auf der Tagesordnung. Ob, wie und wann diese hohen Erwartungen erfüllt werden können, wird die Zukunft zeigen. So oder so – es werden Weichenstellungen sein, die Auswirkungen auf unser aller Schicksal haben werden.

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