Peru: Stichwahl zwischen Humala und Fujimori
|Am Ende scheint es doch so gekommen zu sein, wie es Nobelpreisträger Vargas Llosa für diese Präsidentschaftswahl vorhergesagt hatte: Nach Auszählung von 68 Prozent der Stimmen lag der Ex-Militär Ollanta Humala deutlich vorn. Der Kandidat der linksnationalistischen Partei „Gana Perú“, den Boliviens Präsident Evo Morales als einer der ersten zu seinem Sieg in der ersten Wahlrunde beglückwünschte, war schon 2006 in die Stichwahl gekommen, hatte damals aber gegen den Sozialdemokraten Alan García verloren. Nach Pressemeldungen auf der Basis der Zahlen der staatlichen Wahlbehörde (ONPE) bekam Humala etwa 28,6 Prozent der Wählerstimmen. Um den zweiten Platz und damit die Teilnahme an der Stichwahl am 5. Juni gab es jedoch ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Während die Anhänger von Ex-Wirtschaftsminister Pedro Pablo Kuczynski am Abend schon seinen vermeintlichen, knappen Einzug in die zweite Wahlrunde feierten, wendete sich nachts das Blatt zugunsten der rechtsgerichteten Keiko Fujimori, der Tochter des zu 25 Jahren Haft verurteilten ehemaligen Präsidenten Alberto Fuijimori. Ihr Ergebnis liegt nun mit etwa 22.6 Prozent der Wählerstimmen um ein Prozent vor dem Kuczynskis, der aber nach Ansicht von politischen BeobachterInnen in Perú kaum mehr die Möglichkeit hat, aus dem Reservoir der noch nicht ausgezählten Stimmen ein Plus für sich zu schöpfen, während Fujimori noch etwas zulegen könnte. Sicher ist indes, dass der ehemalige Präsident Alejandro Toledo, dem noch vor kurzem gute Chancen für die Stichwahl eingeräumt wurden, nur um die 15 Prozent erreichte und dass weder Humala noch Fujimori als Präsidenten die Unterstützung einer Mehrheit im Parlament haben werden. Real ist auch die Gefahr von gewaltsamen Auseinandersetzungen in den nächsten Wochen: Marisol Espinoza, Humalas Kandidatin für die Vize-Präsidentschaft, warnte bereits vor Übergriffen rechter Aktivisten gegen Anhänger von „Gana Perú“ (BIldquelle: Quetzal-Redaktion, ssc).
Humala koennte „Die Wiederauferstehung des Velasco Alvarado“ werden – in Bezug auf eine nationalistische Richtung. Die USA, Britanien und die BRD werden alles unternehmen um seine Gegener zu unterstuetzen. Man wird Humala immer wieder als „Chavez-Puppe“ darstellen. Aber die Drahtzieher in USA, Britanien und BRD fuerchten nicht das Beispiel Chavez, sondern das wirklich gefaehrlichere Beispiel des Lula da Silva- denn Lula VEREINIGTE die Linken und Rechten in Brasilien zu einer NATIONALEN Entwicklungspolitik und einer „unabhaengigen“ Geopolitik (unabhaengig von USA und NATO). Ein Beispiel: Heute stehen die Agroindustriellen und die Kommunistische Partei in Brasilien zusammen fuer den neuen „Codico Forestal“ welchen die USA und EU verhindern moechten – mit ihren hunderten NROs welche in Brasilien die Entwicklung und nationale Einheit untergraben. (Wer das zu extrem findet soll ganz einfach die Leserkommentare in der Presse Brasiliens lesen!) Die Deutsche Welle und BBC werden ihre „Berichte“ ueber Peru entsprechend „gestalten“ um Humala weltweit zu defamieren, und gleichzeitig Peruaner als „politisch unreif“ darzustellen.