Peru: Printmedien aus einer Hand
|Der Konzentrationsprozess bei den peruanischen Printmedien schreitet immer weiter voran. Der Abgeordnete der Acción Popular – Frente Amplio (AP-FA), Manuel Dammert, hat deshalb eine Vorlage für eine Gesetzesinitiative zur Regulierung der Besitzverhältnisse bei den Druckerzeugnissen vorgelegt. Die Vorlage schlägt derzeit hohe Wellen, da viele fürchten, der Staat könne in die Pressefreiheit eingreifen. Entsprechend lehnt der Rat der Peruanischen Presse (Consejo de la Prensa Peruana) das Vorhaben ab. Dammert hingegen argumentiert, die Konzentration bei den Kommunikationsmedien hat negative Auswirkungen auf die Wahlen und die Demokratie. Der Auslöser für die Initiative datiert zurück auf den August 2013. Damals verkaufte die Gruppe Agois Banchero ihren 54-prozentigen Anteil am Nationalen Zeitungsunternehmen (Empresa Periodística Nacional, Epensa) an die Gruppe El Comercio. Bei dem Deal behielt die Gruppe Agois Banchero das Recht, das redaktionelle Konzept und die Inhalte ihrer Zeitungen weiter zu bestimmen. Der Druck und die Kommerzialisierung gingen allerdings mehrheitlich an El Comercio. Mit der Übernahme hat die Gruppe El Comercio neben den bisherigen Zeitungen El Comercio, Perú 21, Trome, Depor und dem Werbeblatt Publimetro nun auch die kommerzielle Kontrolle über die Boulevardmedien von Epensa (Correo, Ojo, Acá, El Bocón). Insgesamt kontrolliert die Gruppe El Comercio nun 77 Prozent der Werbeeinahmen und in gleichem Umfang die Anzahl der verkauften Druckexemplare auf dem peruanischen Markt. Der Nettogewinn betrug 2011 119 Millionen Nuevos Soles (zum damaligen Kurs etwa 34 Millionen Euro). (Bildquelle: Public Domain)