Peru: Der Konflikt um das Bergbauprojekt Tía María hält weiter an
Das Tia Maria Bergwerk in der Nähe von Arequipa stellt eine der größten Kupferreserven in Peru dar. Die internationale Bergbaufirma Southern Copper Corporation spricht von einer durchschnittlichen Produktion von ca. 120.000 Tonnen Kupfer jährlich bei einer voraussichtlichen Lebensdauer der Mine von zwanzig Jahren. Die Investition beträgt rund 1.400 Millionen US-Dollar. Trotz der Erklärung der Minengesellschaft, dass nur Technologien verwendet werden, die den höchsten internationalen Umweltstandards entsprechen, befürchten vor allem die Anwohner des Tambo-Tals in der Provinz von Islay, dass die Inbetriebnahme des Bergwerks der Umwelt erheblich schaden wird. Die jüngsten Proteste gegen das Bergbauprojekt Tía María begannen im März und forderten, laut dem Büro des Bürgerbeauftragten, bislang 186 Verletzte, darunter 111 Polizisten, sowie drei Tote, zwei von ihnen in der vergangenen Woche. Die Regierung versuchte nun in einem Gespräch eine Lösung des Konflikts zwischen Behörden, Landwirten und Vertretern der Bergbaufirma zu erreichen, aber ohne Erfolg. Um eine weitere Eskalation der Gewalt zu verhindern, ermächtigte der peruanische Präsident Ollanta Humala am Samstag das Militär, die Kontrolle über ein Gebiet im Süden von Peru zu übernehmen. Die Regierung ermächtigt damit ihr Militär bis zum 7. Juni zum direkten Eingreifen und zur Gewaltprävention, um die Zusammenstöße zwischen Polizei und den Landwirten zu verhindern, die gegen das Bergbauprojekt demonstrieren. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich nicht sagen, ob die Lage damit deeskaliert werden kann.