Mexiko: Richterliche Anordnung stoppt Abholzung für Tren Maya – Obrador besteht dennoch auf Fortsetzung der Bauarbeiten
Bereits 2018 kündigte der mexikanische Präsident López Obrador die Bauarbeiten der über 1500 km langen Eisenbahnstrecke an, die an den Stätten der Maya entlangführen und nach Angaben der Regierung vor allem den Ökotourismus fördern solle. Nun wurde jedoch die bereits laufende Abholzung der Regenwälder an gleich vier Stellen zwischen Yucatán und Quintana Roo richterlich untersagt. Die Gründe dafür seien erhebliche irreparable Umweltschäden, sowie die fehlende vorherige Genehmigung für die Landveränderung. Nachdem das mexikanische Zentrum für Umweltrecht CEMDA bereits im Juli 2020 eine einstweilige Verfügung bei dem ersten Bezirksgericht in Yucatán eingereicht hatte, um gegen die durch das Projekt verursachten Umweltschäden vorzugehen, erklärte dieses die Abholzung nun als unrechtmäßig. Das Gericht stellte fest, dass die vorläufigen Genehmigungen für die Bahnarbeiten nicht die erforderlichen Zulassungen enthielten, die eine technische und wissenschaftliche Studie vor Beginn der Abholzung des Waldes voraussetzen. Die Veränderungen von Grund und Boden wurden ohne jene vorherigen Genehmigungen durchgeführt. Der mexikanische Präsident versicherte dessen ungeachtet, dass man die Arbeiten trotz des richterlichen Beschlusses nicht stoppen werde und seine Regierung nicht über die Gerichtsentscheidung informiert worden sei. Er begründete die Fortführung des Megaprojekts, als im „Sinne des Volkes“, wodurch es verfassungsrechtlich und gesetzlich rechtens sei, die Arbeiten nicht zu unterbinden. López Obrador beharrt zudem darauf, den Starttermin für die touristischen Zugfahrten für Ende des Jahres aufrechtzuerhalten. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, tz)
Ähnliche Beiträge
