Honduras: Staatskrise verschärft sich weiter
|Nach dem Scheitern des Vermittlungsversuchs von Oscar Arias sind die Auseinandersetzungen in und um Honduras in eine neue Etappe getreten. Obwohl Manuel Zelaya auf das Verhandlungsangebot des costaricanischen Präsidenten eingegangen war, ist dessen Siebenpunkteplan an der starren Haltung der Putschisten gescheitert. Auch ein von ihm am Mittwoch eilig nachgeschobener Elfpunkteplan hatte sich deswegen als gegenstandslos erwiesen. Zelaya hat für heute (Donnerstag) seine Rückkehr nach Honduras angekündigt. Dort haben die drei führenden Gewerkschaftsverbände des Landes, die Teil der „Nationalen Widerstandsfront gegen den Putsch“ sind, zum Generalstreik aufgerufen. Obwohl die Widerstandsfront bislang der Aufforderung Zelayas gefolgt war und sich mit friedlichen Mitteln für dessen Rückkehr eingesetzt hatte, musste sie seit dem 28. Juni vier ermordete Aktivisten und über tausend Festnahmen beklagen. Da selbst die US-Außenministerin Hillary Clinton bei den Putschisten auf taube Ohren gestoßen war, dürfte diese vermeintlich friedliche Phase nunmehr vorbei sein. Die nächsten Tage werden zeigen, ob sich Roberto Micheletti weiterhin der Unterstützung durch Armee und Unternehmer sicher sein kann. Honduras ist nun endgültig zum Testfall geworden, womit alle Seiten gefordert sind, Position zu beziehen: für oder gegen Demokratie. (Bildquelle: Agencia Brasil, Ricardo Stuckert)