Honduras: Fluch und Segen der illegalen Migration
|Honduras ist ein Land, das sich aufgrund seiner geostrategischen Lage mit Problemen des Drogen- und Menschenhandels sowie der illegalen Migration auseinandersetzen muss. Die Sicherheit im südlichen Grenzgebiet Honduras ist besonders ungenügend, da die Anzahl der Beamten der Nationalen Polizei vor Ort zu gering ist, um ständige Patrouillen gewährleisten zu können. In den letzten Jahrzehnten hat Honduras eine große Welle der Abwanderung erfahren, hauptsächlich wanderten die Menschen in die USA ohne jeglichen Rechtsstatus oder Aufenthaltserlaubnis aus. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) stellt u.a. die Einkommensungleichheit einen wesentlichen Faktor dar, warum die Menschen ihre Heimat verlassen. Die wachsende Kluft innerhalb der Lebensstandards und der Löhne in den einzelnen Ländern wirkt wie ein „Push-Faktor“. Ein weiterer Faktor für die Abwanderung stellt die Organisation sozialer und kultureller Netzwerke von Verwandten in den jeweiligen Zielländern dar. Die honduranische Wirtschaft wiederum hängt stark von dem Geld ab, welches die Migranten nach Hause schicken. Im Jahr 2012 machten Geldüberweisungen aus dem Ausland 15,7% des Bruttoinlandsprodukts von Honduras (3 Milliarden Euro) aus. Nach dem Pew Research Center kam die überwiegende Mehrheit der Zahlungen aus den USA. Die Aufzeichnungen des National Institute of Migration in Choluteca zeigen, dass im vergangenen Jahr 5.500 Menschen Honduras legal als Brücke nach Amerika nutzten. Die Dunkelziffer illegaler Migranten geht hingegen vermutlich in die Zehntausende. Vor allem die Anzahl an minderjährigen Migranten ist drastisch gestiegen. Für Hunduras ergibt sich die Herausforderung, die Aufnahme und Wiedereingliederung tausender honduranischen Migranten, welche aus Amerika und Mexiko abgeschoben werden, zu organisieren. Dies ist wirtschaftlich ein schmaler Grat für das auf die Zahlungen seiner Exilbewohner angewiesene Land (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, gl).