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Ecuador/UNASUR: Lenín lässt Néstor einpacken

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Lesedauer: 2 Minuten

UNASUR, Quito - Bild: José Gutiérrez KettererDie im Mai 2008 gegründete Internationale Organisation UNASUR, der einmal 12 südamerikanische Staaten angehörten, ist 2018, im Kontext der Konflikte um Venezuela, faktisch zerbrochen. Seit Anfang 2017 hat das Bündnis schon keinen Generalsekretär mehr. Nur Venezuela, Uruguay, Bolivien, Guayana und Suriname sind noch Mitglieder. UNASUR, die ihren Sitz in der Mitad del Mundo unmittelbar am Äquator im Nordwesten von Quito, der Hauptstadt von Ecuador, hat, ist ökonomisch zu schwach ist, diesen zu erhalten. Durch den Austritt von sieben Staaten hat sie 86,54 % ihres Finanzvolumens verloren. Daher hat sie das entsprechende, von Diego Guayasamin entworfene futuristische Gebäude dem Staat Ecuador zurückgegeben. Am 17. September 2019 beschloss nun das Parlament von Ecuador, dem Wunsch des Präsidenten Lenín Moreno nachzukommen und die Mitgliedschaft des Landes in UNASUR aufzukündigen. Laut Artikel 24 des Tratado Constitutivo de UNASUR kann aber der ecuadorianische Präsident das Dekret über den Austritt seines Landes erst in einem halben Jahr verhängen. Dieser ist kein Freund der Idee des „Sozialismus‘ des 21. Jahrhunderts“ und beklagt, dass UNASUR zu sehr von dieser vereinnahmt gewesen sei. Das Gebäude sei ohnehin eine „Ode an die Verschwendung“. Schon werden die Möbel, Bilder, Archive und Bücher der García Márquez-Bibliothek, die das UNASUR-Gebäude zierten, eingepackt, um sie an die Donatoren zurückzugeben. Dabei erfüllt das Gebäude zurzeit sogar noch seine Funktion als UNASUR-Sitz. Es soll laut Präsident Moreno eine indígena-Universität werden, doch die Präfektur Pichincha reklamiert den Grund und Boden für sich. Das neben dem Gebäude aufgestellte 2,28 Meter hohe und 600 Kilogramm schwere Denkmal Nestor Kirchners mit erhobenem Arm und im Winde wehender Krawatte, ein Geschenk Argentiniens an UNASUR, als der argentinischen Regierung noch Kirchners Frau Cristina vorstand, ist bereits in einen schwarzen Plastiksack verpackt worden und soll an Argentinien zurückgegeben werden. Vielleicht kehren ja auch Argentinien und Nestor Kirchner – als Denkmal – wieder zu UNASUR zurück, wenn, wie zu vermuten, Cristina Kirchner die nächsten Wahlen gewinnt, wo auch immer dann der Sitz von UNASUR sein mag und falls er dann überhaupt noch nötig sein wird (Bildquelle: José Gutiérrez Ketterer_).

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