Haiti: Gewalttätige Proteste gegen die Dominikanische Republik
|Eine Gruppe von einigen tausend Demonstranten hat das dominikanische Konsulat in Port-au-Prince angegriffen. Der Protest richtete sich gegen den Rassismus und die Xenophobie gegenüber Haitianern in der Dominikanischen Republik. Während der Kundgebung kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen gegen das Konsulat, in dessen Verlauf die Nationalflagge des Nachbarstaates abgenommen und verbrannt wurde. Daraufhin hissten Demonstranten gar die haitianische Flagge. Das Personal des Konsulates wurde nicht verletzt. Die Manifestation ist eine Reaktion auf eine Reihe von gewaltsamen Toden von Haitianern in der Dominikanischen Republik. Viele Haitianer kritisieren die passive Haltung ihres Präsidenten gegenüber diesen Ereignissen sowie gegenüber der Situation haitianischer Auswanderer im Nachbarland, die meist ohne Aufenthaltsgenehmigung dort leben. Die Regierung des Nachbarlandes kritisierte die Ausschreitungen und Vorwürfe. Des Weiteren bestellte sie den haitianischen Botschafter ein. Die Dominikanische Republik und Haiti sind Nachbarstaaten auf der Insel La Española. Seit gut einem Jahrhundert wandern Haitianer ins Nachbarland aus, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. In der Dominikanischen Republik leben schätzungsweise über eine halbe Million Haitianer, die vorwiegend in geringqualifizierten und schlecht bezahlten Jobs tätig sind, z.B. auf Zuckerrohrplantagen. Der Großteil der Nachkommen der illegal in Haiti lebenden Einwanderer hat laut einem Urteil von 2013 keinen Anspruch auf die dominikanische Staatsbürgerschaft und ist damit staatenlos (Bildquelle: Thalles Gomes_).