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Chile: Stichwahl-Entscheidung über den zukünftigen Präsidenten

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Lesedauer: 2 Minuten

Chile: Stichwahl-Entscheidung über den zukünftigen Präsidenten Am Sonntag entscheidet sich in Chile, wer zukünftig das Land regieren wird. In der Stichwahl am 17. Januar 2010 treten die beiden stärksten Kandidaten des ersten Wahlganges im Dezember 2009 an, in dem keiner der Bewerber die notwendige absolute Mehrheit erreichen konnte. Zur Wahl stehen Eduardo Frei, Christdemokrat und Kandidat des regierenden Mitte-Links-Bündnisses Concertación de Partidos por la Democracía, sowie Sebastián Piñera, Mitglied der rechtsliberalen Partei Renovación Nacional und Kandidat des Mitte-Rechts-Bündnisses Coalición por el Cambio. Die aktuellen Umfragen sehen den Unternehmer Piñera zwischen zwei und fünf Prozentpunkten vor Ex-Präsident Frei. Zünglein an der Waage könnte der im ersten Wahlgang unterlegene unabhängige Kandidat Enríquez-Ominami werden. Der bis 2009 der sozialistischen Partei angehörende Enríquez-Ominami empfahl seinen Anhängern, ohne den Namen von Frei direkt zu nennen, für den Kandidaten der Concertación zu stimmen. Auch die amtierende Präsidentin Michelle Bachelet gab eine indirekte Wahlempfehlung für Frei  ab („Es ist nicht egal, wer regiert.“), was von der Opposition als unzulässige Einmischung und Wahlbeeinflussung kritisiert wurde. Sollte Piñera die Wahl für sich entscheiden, so würde die seit dem Ende der Pinochet-Diktatur regierende Mitte-Links-Koalition aus Sozialisten, Sozial- und Christdemokraten sowie kleineren Parteien nach 20 Jahren an der Macht abgelöst werden. Damit kämen nach 1958 wieder Mitte-Rechts-Parteien über Wahlen an die Macht, die allerdings nur eine Mehrheit im Abgeordnetenhaus nicht aber im Senat hätten. Für den Fall eines Sieges von Frei und der Fortsetzung einer Regierung der Concertación prophezeien Analysten eine tiefgehende Umstrukturierung des Bündnisses. Eine solche Erneuerung wird sich aber so oder so nicht vermeiden lassen.

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