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Chile: Rettungskapsel für verschüttete Bergleute der Mine San José eingetroffen

Redaktion | | Artikel drucken
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Atacama-Wüste: der chilenische Präsident Sebastián Piñera spricht mit den Angehörigen der 33 verschütteten Bergleute der Mine San José (Foto: Presidencia de la República de Chile, José Manuel de la Maza)Am heutigen Sonntag (26.09.2010) ist die erste von drei Rettungskapseln an der Kupfermine San José in der Atacama-Wüste eingetroffen. Der auf den Namen „Phönix“ getaufte Stahlbehälter soll die Rettung der 33 Bergleute aus einer Tiefe von ca. 700 Metern ermöglichen. Bevor dies geschehen kann, müssen aber zunächst die drei Rettungsschächte, an denen zurzeit parallel gearbeitet wird, fertig gestellt werden. Dies kann nach Aussagen der Experten bis Ende Oktober bzw. Anfang November dauern. Während sich die Angehörigen über die von der Marine bereit gestellte 60 cm breite, 250 kg schwere und 2,5 m lange Kapsel freuen, beginnen die Kumpel bereits mit ersten Vorbereitungen. Um den etwa 30 bis 60 minütigen Aufstieg auf engem Raum erfolgreich zu absolvieren, sollen tägliche Muskelübungen die Blutzirkulation verbessern. Der Stahlkäfig ist nicht nur mit Trinkwasser, Licht und Sauerstoff ausgerüstet, sondern verfügt zudem über eine Gegensprechanlage. Auch wenn bis zur Rettung noch Wochen vergehen können, so ist die Reihenfolge der Rettung der Bergleute bereits festgelegt. Um möglichst schnell Informationen über die Lage im Stollen zu bekommen, sollen zuerst die Geschicktesten, dann die Schwächsten und zum Schluss die Stärksten befördert werden. An der Oberfläche angekommen sollen die Kumpel nur kurzen Kontakt zur Familie bekommen, um sie schnellstmöglich medizinisch untersuchen zu können, vor allem die Gewöhnung an das Tageslicht soll langsam erfolgen. Unterdessen hat die Justiz das Vermögen der Betreiberfirma Compania Minera San Esteban Primera in Höhe von 9,7 Millionen US-Dollar eingefroren, um die Kosten der Rettungsaktion und mögliche Entschädigungszahlungen abzudecken. Noch ist jedoch unklar, auf welchen Betrag sich die Kosten belaufen werden. Angehörige haben jedoch nicht nur gegen San Esteban, sondern auch gegen die staatliche Bergbaubehörde, Servicio Nacional de Geología y Mineria, Klage eingereicht. Nachdem die Mine bereits seit 2007 wegen Sicherheitsbedenken geschlossen war, wurde sie trotzdem im Jahr 2008 wiedereröffnet. (Bildquelle: Presidencia de la República de Chile, José Manuel de la Maza)

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