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Brasilien: Mehr als die Hälfte der Brasilianer gehört zur Mittelschicht

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Brasilien: Markt für Obst und Gemüse - Foto: Quetzal-Redaktion, mcmDas Sekretariat für strategische Angelegenheiten (SAE) des Präsidialamtes hat vergangene Woche die Studie „Stimme der Mittelschicht“ veröffentlicht, in welcher hervorgehoben wird, dass inzwischen 104 Millionen Menschen der brasilianischen Gesamtbevölkerung zur Mittelschicht gehören. Damit ist der Anteil von 38 Prozent im Jahr 2002 in den den letzten zehn Jahren um 15 Prozentpunkte auf 53 Prozent gewachsen. Erklären lässt sich die Verschiebung dadurch, dass 21 Prozent erstmalig Teil der Mittelschicht wurden und 6 Prozent im gleichen Zeitraum in eine höhere Einkommenschicht gewechselt sind. Während die Gesamtbevölkerung einen Zuwachs von 15 Millionen Brasilianern verzeichnete, stieg die Mittelschicht überproportional um 35 Millionen an. Als Ursache gelten unter anderem das starke und finanzkrisenresistente Wachstum mit der Schaffung von 18 Millionen Arbeitsplätzen, die stetige Erhöhung des Mindestlohns (als auch die damit verbundene Steigerung des Rentenniveaus) und zahlreiche Transferprogramme, wie z.B. „Bolsa Família“. Als „classe media“ sind Haushalte definiert, deren Einkommen zwischen 291 (ca. 110 Euro) und 1.1019 Reais (ca. 390 Euro) liegt. Dies bedeutet aber auch, dass das Wort „Mittelschicht“ in diesem Fall keine allgemeine länderübergreifende Definition besitzt. Stellt die Entwicklung für Brasilien bereits einen Erfolg dar, indem immer mehr Menschen am gesellschaftlichen Leben in Form von Wohlstand, Konsum und sozialer Sicherung teilhaben können, so ist es noch nicht mit dem Absicherungsniveau in Europa oder anderen westlichen Ländern vergleichbar. In Brasilien bedeutet dies eine gesunkene Wahrscheinlichkeit, in naher Zukunft erneut in die Armut abzurutschen. Die gesunkene Ungleichheit ist nach Aussagen der Studie ein weiterer Faktor für die gute Entwicklung. Gleichzeitig werden auch Zahlen veröffentlicht, die besagen, dass jene 53 Prozent der Mittelschicht für 38 Prozent der Einkommen und dem Konsum der Familien stehen. Daran wird jedoch deutlich, dass noch viel mehr für die Beseitung der Ungleichheit getan werden muss, damit auch hier die 50-Prozent-Schwelle überschritten werden kann. Für die Studie wurden Daten des statistischen Bundesamtes in Brasilien (IBGE), des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IPEA), des Brasilianischen Industrieverband (CNI) und des Instituts Data Popular verwendet. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, mcm)

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