Brasilien: Lula will Staatsanteil an Petrobras erhöhen
|Auf einem Treffen der Arbeiterpartei (PT) in São Bernardo do Campo (São Paulo), hat Präsident Luiz Inácio Lula da Silva angekündigt (30.08.), dass der Staat an dem halbstaatlichen Mineralölkonzern Petrobras neben der Stimmenmehrheit auch die Aktienmehrheit übernehmen will (der bisherige Anteil beträgt 38 Prozent). Hintergrund dieser Entwicklung sind die riesigen Erdölfelder (Tupi, Carioca) vor der Küste Brasiliens, deren Ausbeutung aus Sicht von Lula nicht zugunsten von Investoren, sondern der eigenen Bevölkerung erfolgen soll. Bisher wurde auch über die Gründung eines neuen Staatsunternehmens nachgedacht, welches das Erdöl aus diesen Feldern fördert und Petrobras als Sub-Unternehmer beautragt, jedoch die Gewinne einbehält. Mit der jetzigen Aussage Lulas: „Wir wollen das Erdölgesetz ändern, weil wir nicht wollen, dass 62 Prozent der erwirtschafteten Dividende an die Börse von New York gehen.“ relativiert sich jedoch dieser Plan. Das zusätzliche Geld will Lula vor allem in soziale Projekte und Bildungsmaßnahmen investieren. Wie das Gesetz konkret geändert wird, steht jedoch noch aus. (Bildquelle: Agencia Brasil, Ricardo Stuckert)