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Brasilien: Ist wegen des Beamtenstreiks der Karneval in Gefahr?

Quetzal-Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Brasilien: Karnaval und Samba - Foto: Quetzal-Redaktion, mcmDer seit einer Woche andauernde illegale Streik der Polizisten im brasilianischen Bundesstaat Bahia läuft weiterhin auf Hochtouren. Nach Schätzungen der Regierung sind in etwa ein Drittel aller staatlichen Polizeibeamten an diesem Streik beteiligt. Die Beamten fordern insbesondere eine Erhöhung ihres Gehalts und bessere Arbeitsbedingungen. Die am Dienstag stattgefundenen Gespräche zwischen Streikvertretern und der Regierung blieben zunächst erfolglos. Trotz der 3000 Bundespolizisten und Soldaten, die von der Regierung eingesetzt wurden, stieg vor allem in Salvador da Bahia die Zahl der Morde, Überfälle und Diebstähle erheblich an. Der Durchschnitt liegt mittlerweile bei 15 Morden pro Tag. Neben der Fußballweltmeisterschaft 2014 ist insbesondere der Karneval, der in zwei Wochen stattfindet, in Gefahr. Die Region erwartet rund Zehntausend Touristen. Sowohl die US-Botschaft als auch der chilenische Konsul in Rio de Janeiro raten ihren Landsleuten von einer Einreise nach Bahia ab. Nach Angaben des brasilianischen Verbandes der Reisebüros wurden bereits 10% der Reisen storniert. Der Gouverneur des Bundesstaates Bahia, Jacques Wagner, stuft den Streik als Verbrechen ein und fordert eine Bestrafung aller Beteiligten. Aufgrund der zahlreichen Diebstähle von Polizeiautos wurden bereits mehrere Beamte festgenommen. Die Regierung von Rio de Janeiro sieht eine Lohnerhöhung von 39% vor, die innerhalb von zwei Jahren erreicht werden soll.  Der staatliche Gesetzgeber muss bis zum 9.2.2012 dieses Ziel genehmigen. Die Bundesregierung befürchtet, dass sich der Streik bis Rio de Janeiro ausbreiten könnte. Der Gouverneur zeigt sich trotz der Umstände stets zuversichtlich und zweifelt nicht an der Gewährleistung der notwendigen Sicherheit während des Karnevals. (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, mcm)

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