Argentinien: Heiliger Krieg gegen Homosexuelle
|Es geht um nicht weniger als die Zurückdrängung eines „Projektes des Teufels, wofür die Kirchen Argentiniens einen ‚Krieg Gottes‘ ausgerufen haben.“ Der Senat des Landes debattiert heute über die Annahme eines Gesetzes, dass Homosexuellen im Land am Río de la Plata künftig die Eheschließung erlauben soll. In Argentinien ist eine Ehe nicht ausdrücklich als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert, so dass es den lokalen Behörden überlassen bleibt, Homosexuellen die Ehe zu gestatten oder nicht. Im Dezember vergangenen Jahres war in Ushuaia das erste schwule Paar des Landes getraut worden. Das neue Gesetz soll hier Rechtssicherheit schaffen. Im Kongress wurde das Projekt bereits befürwortet. Die Katholische Kirche betonte, sie werde all ihre Kräfte einsetzen, damit Argentinien nicht das erste Land Südamerikas werde, dass Personen des gleichen Geschlechts die Ehe erlaubt. Unter dem Motto „Die Kinder haben das Recht auf Mama und Papa“ demonstrierten gestern Nacht ca. 200.0000 Angehörige verschiedener kirchlicher Gruppierungen gegen die Homoehe. Zur gleichen Zeit veranstalteten Unterstützer des Gesetzes einen „Kochtopf-Marsch“. Vor allem von Seiten der Gegner herrscht mittlerweile ein harscher Ton. Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner, die zur Zeit auf Staatsbesuch in China weilt, fühlte sich „in die Zeiten der Inquisition“ zurückversetzt. Sie äußerte erstmals ihre ausdrückliche Unterstützung für dieses Gesetz (Bildquelle: Globovision).