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Argentinien: Die Madres de Plaza de Mayo wurden aufgrund ihres 45-jährigen Kampfes geehrt

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Lesedauer: 2 Minuten

Madres_Bild_Quetzal-Redaktion_mcenizaAnlässlich ihres 45-jähriges Bestehen wurde am vergangenen Samstag in Buenos Aires die Menschenrechtsorganisation Madres de Plaza de Mayo (dt.: Mütter des Platzes der Mairevolution) gewürdigt. An der Veranstaltung, die am Standort der bedeutendsten Anlage des Verschwindenlassens während der Diktatur Argentiniens, der ex-ESMA, stattfand, nahmen renommierte MusikerInnen teil, die den Müttern eine emotionales Hommage darbrachten. Der Ursprung dieser Organisation geht auf den ersten Jahrestag des Staatsstreichs 1976 zurück, als gut ein Dutzend Mütter von Inhaftierten und Verschwundenen – sogenannten desaparecidos – zum Regierungsgebäude kamen, um eine Audienz beim de-facto-Präsidenten Jorge R. Videla zu erhalten und sich nach dem Verbleib ihrer Kinder zu erkundigen. Aufgrund des Belagerungszustands wurde damals jede Versammlung von mehr als drei Personen als potenziell subversiv unterbunden, so dass die Polizei die am Platz vor dem Regierungspalast wartenden Frauen aufforderte, „sich zu bewegen“. Daraus entwickelte sich eine Form der Demonstration, die seit 1980 ununterbrochen und wöchentlich bis zum heutigen Tagen stattfindet: ein Marsch um ein Denkmal auf dem Platz der Mairevolution gegen den Uhrzeigersinn, ohne Unterbrechung – der auch in gleichnamigen Platzen anderer Städten stattfindet. Mit der Zeit entstand die Idee, sich in großen (zugelassenen) Menschenansammlungen gegenseitig zu erkennen, ohne die Aufmerksamkeit der Sicherheitskräfte auf sich zu ziehen: eine Stoffwindel ihrer verschwundenen Kinder als Kopftuch, die bald zum Symbol des Strebens nach Gerechtigkeit wurde. 1979 gelang es der Gruppe der von der Diktatur bedrohten Mütter, die Organisation Madres de Plaza de Mayo zu gründen. Wenngleich sie von den ersten demokratischen Regierungen nicht unterstützt wurden, erlangten die Frauen nach und nach die Anerkennung des größten Teils der Bevölkerung und bauten Räume für politische Bildung auf – u.a. eine eigene Zeitung, einen Radiosender (welcher anfangs illegal die der Luftwaffe zugewiesenen Frequenzen nutzte) und sogar eine Universität. Die Vereinigung, derer Tätigkeit inzwischen in der ganzen Welt bekannt ist, hat den Platz der Mairevolution zu einem Ort der politischen Demonstration gemacht, was sich nicht auf das spezifische Verbrechen der Diktatur beschränkt, sondern der Ungerechtigkeit in all ihren Formen entgegentritt – und in diesem Sinne den von ihren Kindern begonnenen Kampf aufnimmt. (Bild: Quetzal-Redaktion_mceniza)

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