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Die ersten 100 Tage von Trumps zweiter Amtszeit: Niedrige Zustimmung, Handelskrieg und restriktive Einwanderungspolitik im Fokus

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Lesedauer: 3 Minuten

Nach 100 Tagen seiner zweiten Amtszeit sieht sich US-Präsident Donald Trump mit einem Umfeld konfrontiert, das von geringer Zustimmung und innen- wie außenpolitischen Kontroversen geprägt ist. Laut der Meinungsforschungsagentur Gallup verzeichnet er den zweitniedrigsten Zustimmungswert eines US-Präsidenten zu diesem Zeitpunkt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Handelspolitik und globale Spannungen
Eine der umstrittensten Maßnahmen war die von seiner Regierung initiierte Zollpolitik. Nach mehrfachen Änderungen und internationaler Kritik untersucht das US-Handelsministerium derzeit einige dieser Maßnahmen. Derzeit unterliegen alle US-Importe einem einheitlichen Zollsatz von 10 %, während Einfuhren aus China mit einem Satz von 145 % belegt sind. Bestimmte Produkte wie Stahl sind sogar noch höheren Zöllen ausgesetzt.
Verschärfte Einwanderungspolitik
Seit Beginn seiner zweiten Amtszeit hat Trump eine Reihe restriktiver Maßnahmen zur Begrenzung der Einwanderung ergriffen. Zu den wichtigsten zählen:
-Die Erlaubnis für Bundesbehörden, auch an sensiblen Orten wie Schulen und Kirchen Maßnahmen durchzuführen.
-Der Versuch, das Geburtsortsprinzip abzuschaffen, das bisher automatisch die US-Staatsbürgerschaft bei Geburt auf amerikanischem Boden gewährte.
-Die Abschaltung der App CBP One, über die Migrant:innen zuvor Termine an Einreisehäfen buchen konnten.
-Die Aussetzung von Green-Card-Verfahren zur Durchführung zusätzlicher Prüfungen.
-Der Entzug von über 500 Visa, darunter auch viele für Personen mit legalem Aufenthaltsstatus.
-Razzien durch die Einwanderungsbehörde ICE, die allein in den ersten 50 Tagen fast 33.000 Menschen festnahm.
-Fehlentscheidungen seitens der Behörden haben ebenfalls für Schlagzeilen gesorgt. Besonders der Fall von Kilmar Ábrego García, einem legal in Maryland lebenden Vater, der irrtümlich nach El Salvador abgeschoben wurde, sorgte für Empörung. Die Regierung räumte den Fehler zwar ein, Trump wies jedoch jede persönliche Verantwortung von sich.
Angespannte Beziehungen zur Ukraine
Im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine äußerte Trump klar seinen Wunsch, den Konflikt zu beenden – selbst wenn das territoriale Verluste für Kiew bedeuten würde. Im Februar kam es im Oval Office zu einer angespannten Begegnung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der das Weiße Haus anschließend vorzeitig verlassen musste.
Trotz dieser Spannungen unterzeichneten beide Länder später ein Memorandum über eine mögliche Mineralienpartnerschaft. Zudem stimmte die Ukraine einem von den USA vorgeschlagenen 30-tägigen Waffenstillstand zu – Russland lehnte jedoch ab.
In einem ungewöhnlich persönlichen Appell wandte sich Trump jüngst über soziale Medien direkt an Wladimir Putin mit den Worten: „Wladimir, STOPP!“, und verurteilte einen russischen Luftangriff auf Kiew. Trotz der belasteten Beziehung trafen sich Trump und Selenskyj kürzlich beim Begräbnis von Papst Franziskus im Vatikan zu einem kurzen Gespräch.
Fazit
Zwischen innenpolitischen Kontroversen und diplomatischen Spannungen zeigen die ersten 100 Tage von Trumps zweiter Amtszeit eine Präsidentschaft, die sich zunehmend vom Konsens entfernt – und immer stärker durch Konflikt definiert wird.

 

 

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