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Paraguay: Kein Fortschritt bei der Agrarreform

Redaktion | | Artikel drucken
Lesedauer: 2 Minuten

Der Schein von Fernando Lugo und Vizepräsident Federico Franco trügt: Die Agrarreform kommt nicht voran. Foto: Fernando Lugo APCEntgegen den Ankündigungen von Präsident Fernando Lugo gibt es in Paraguay noch immer keine nennenswerten Fortschritte bei einer Agrarreform. Im Gegenteil: Erst gestern wieder beteuerte der Vizepräsident, Federico Franco, dass es wichtigere Angelegenheiten im Landwirtschaftssektor gäbe, als die seit Wochen umstrittenen Ländereien von Ulisses Rodrigues Teixeira zu enteignen. Etwa 15.000 Landlose im Departement San Pedro fordern, ihnen den 22.000 Hektar umfassenden Großgrundbesitz von Teixera und die 15.000 Hektar große Farm von Carla Maria de José Bogarín zu übereignen. Besonders heikel ist die Situation bei den Ländereien von Teixeira. Zum einen befinden sich auf seinem Grundbesitz etwa 15.000 Hektar Urwald, die – so die Meinung der Kritiker einer Enteignung – das eigentliche Ziel der Invasoren sind, um durch Rodung einer der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Paraguay schnellen Profit zu erlangen. Zum anderen wurde im Zusammenhang mit der Taxierung des Wertes der Ländereien Teixeiras der paraguayischen Regierung ein um mehrere Millionen Dollar zu hoher Kaufpreis genannt. Auch wenn der Ausgang des Disputs um den Großgrundbesitz von Teixeira offen bleibt, so hängt die Agrarreform dennoch wie ein Damoklesschwert über der Regierung von Lugo. Inzwischen fallen deshalb immer mehr Anhänger von ihm ab. Die Partei Patria Libre ist sogar aus der Regierungskoalition ausgetreten. Angesichts der Lage mag es überraschen, dass Fernando Lugo den Besuch eines kranken Familienmitglieds in Argentinien der Klärung der Agrarfrage vorzieht (Bildquelle: Fernando Lugo APC).

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