Mexiko: Koloniale Diskriminierung von Frauen der Otomí und Nahua
|In der mexikanischen Stadt Guanajuato im gleichnamigen konservativen Bundesstaat dürfen Frauen aus den Völkern der Otomí und Nahua seit vier Monaten das Stadtzentrum nicht mehr betreten oder dort ihre Handwerksprodukte verkaufen. Die neue kommunale Regierung lehnt die Verlängerung der Verkaufsgenehmigungen ab, obwohl die Frauen eine entsprechende Steuer in den letzten sechs Jahren bezahlt haben. Laut einer Mitteilung des Bürgermeisters, Luis Fernando Gutiérrez Márquez, würde die Anwesenheit der Frauen das Stadtbild verschandeln. Die betroffenen Frauen reichten Klage bei der offiziellen Menschenrechtskommission von Guanajuato ein, da diese Maßnahme sie nicht nur diskriminiert, sondern auch ihre einzige wirtschaftliche Einnahmequelle verhindert. Es wird eingeschätzt, dass Mexiko mit diesem Vorgehen im stark vom Katholizismus geprägten Bundesstaat Guanajuato in die Kolonialzeit zurückkehrt (Bildquelle: Quetzal-Redaktion, gl).