Haiti: Nach dem schweren Erdbeben sucht jetzt die Cholera das Land heim
|Die Narben des schweren Erdbebens vom 12.01.2010 sind noch nicht verheilt, da reißt ein neuer Feind tiefe Wunden unter der haitianischen Bevölkerung: die Cholera. Vor etwa drei Wochen tauchten erste Opfer auf, bei denen die Bakterien nachgewiesen wurden. Inzwischen scheint die Seuche lautlos durch die Hauptstadt Port-au-Prince zu ziehen. Der Tod klopft aber nicht an die Türen, er holt sich die meisten Menschen aus den überfüllten Zeltlagern oder den dichtgedrängten Wellblechsiedlungen. Geringe Hygienestandards durch oftmals fehlende Latrinen oder zu wenige Trinkwasserstellen und vor allem das vollkommen überforderte Gesundheitssystem bilden den Nährboden, dass sich die Cholera in unglaublicher Geschwindigkeit ausbreitet. Derzeit gehen Schätzungen davon aus, dass knapp 15.000 Haitianer infiziert sind. Offiziell gibt es bisher 917 Todesopfer. Obwohl die Behandlungsmöglichkeiten mit Antibiotika normalerweise sehr gut sind, schaffen es die meisten Infizierten nicht zum Arzt. Deshalb wird geschätzt, dass momentan etwa sieben Prozent der Erkrankten sterben. Die UN geht inzwischen davon aus, dass sich 200.000 Haitianer an der Cholera infizieren könnten (Bildquelle: Logan Abassi / UN Photo).
Soweit, am 14. Nov. berichtet „Listin Diario“ ist noch kein Fall von Cholera in der Dominikanischen Republik. Das Gesundheitsministerium hat bis zu 10,000 Krankenhausbetten fuer den Notfall bereit. Die „Comision Nacional de Lucha contra el Colera“ ist aktiviert und beobachtet die Situation.