Lateinamerika: Ecuador übernimmt die Präsidentschaft im UNASUR
|Der ecuadorianische Präsident Rafael Correa übernimmt heute die Präsidentschaft in der Unión de Naciones Suramericanas (UNASUR, Union der Südamerikanischen Staaten). Das Paradoxe daran: Es war Correa, der im Oktober letzten Jahres die Gründung der UNASUR am 23.05.2008 als einen „strategischen Fehler“ bezeichnet hatte, weil sämtliche Entscheidungen nur im Konsens getroffen werden können. Seit dem Angriff Kolumbiens auf ein Lager der FARC, das sich auf ecuadorianischem Territorium befand, liegen seit März 2009 die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Staaten auf Eis; ein Konsens innerhalb der UNASUR ist damit in noch weitere Ferne gerückt. Der kolumbianische Vizepräsident, Francisco Santos, sprach in der vergangenen Woche sogar schon davon, dass die Übernahme der Präsidentschaft im UNASUR durch Ecuador das Ende der Organisation bedeuten könnte. Die UNASUR, dessen Vorsitz zuletzt Chile innehatte, kann bisher als Erfolge die Intervention in die interne Krise von Bolivien im September 2008 und die Gründung von drei Räten, nämlich einen Energie-, einen Gesundheits- und einen Gemeinsamen Verteidigungsrat, aufweisen (Bildquelle: Public Domain).